Grafing:Die richtige Mischung

Roman Schütze aus Ebersberg

Kreativ und sozial: Roman Schütze aus Ebersberg betreibt eine Werbeagentur, studiert, ist DJ und unterstützt diverse ehrenamtliche Projekte.

(Foto: privat)

Tausendsassa Roman Schütze bietet einen DJ-Workshop im Ebersberger AJZ an

Von Thorsten Rienth, Grafing

Es gibt Leute, die können nicht stillsitzen. Solche, bei denen die Gedankensprünge im Kopf schneller aufeinanderfolgen, als sich die Ideen abarbeiten lassen. Roman Schütze gehört in diese Kategorie: Ein Tausendsassa, aktiv in Kultur, Musik und Helferkreisen, schmeißt er nebenher eine kleine Werbeagentur und studiert an der Münchner LMU Soziologie und Philosophie. Am Montag, 1. August, erklärt er zum Auftakt des Ebersberger Ferienprogramms in der Aktion Jugendzentrum (AJZ), was einen guten DJ ausmacht.

Vieles in der Biografie des 24-jährigen Ebersbergers hat mit der Wahl zu einem der Schülersprecher am Grafinger Gymnasium begonnen. Keine 18 Jahre ist er damals alt, aber plötzlich mittendrin, wenn es irgendwo etwas zu tun gibt. Über eine gemeinsame Veranstaltung kommt er in die Grafinger Jugendinitiative (JIG). Ein paar Monate später wählt der Jugendtreff eine neue Vereinsspitze. Jemand schlägt Roman Schütze vor, den die Mitglieder auch prompt in den Vorstand wählen.

Nicht viel später bekommt das JIG Besuch von der Grafinger Gambia-Hilfe. Der Abiturient und die Ehrenamtlichen verstehen sich von der ersten Sekunde an. Fortan kümmert sich Schütze ums Marketing und die Pressearbeit des Vereins. Das passt: Noch als Schüler hatte er seine eigene Agentur für Online-Marketing gegründet. "Frogvertising" nennt er sie. Er entwirft zum Beispiel Internetseiten oder bringt Unternehmen bei, wie sie mit ihren Seiten weiter oben in den Rankings der Suchmaschinen landen.

Über den Gambia-Verein entsteht der Kontakt zum Grafinger Helferkreis für Flüchtlinge. Bald gehört er zu der Mannschaft um Anna Weininger, die einmal im Monat im Jugendtreff einen Asylbewerberstammtisch organisiert. Ein klarer Fall, dass er nicht lange an die Uni gehen muss, um in der Soziologie-Fachschaft mitzumischen. Alles Zufälle? "Ich habe einfach nur Glück, oft an ziemlich sympathische Leute zu geraten, die gerade ziemlich interessante Sachen vorhaben", sagt Schütze.

Zum Beispiel an solche wie Lena Brenninger, Chris Singer und Rupert Gruber. Mit denen fährt der Ebersberger die lokale Musikplattform "SuburbSound" hoch. Dahinter steckt eine Art Vermittlungsbörse zwischen Musikliebhabern und Musikern. "Trotz Facebook und Co. ist es nicht leicht handgemachte Musik zu finden, die authentisch ist, obwohl die Musiker doch gleich um's Eck sitzen."

Auch dieser Kontakt trifft sich gut. Die Gruppe habe musikalisch betrachtet wie eine Art Nachbrenner gewirkt für sein eigenes Schaffen, erklärt "Roman Roots". Unter diesem Pseudonym nämlich machte er sich in der Reggae-Szene im südlichen Landkreis noch zu Schulzeiten einen Namen. Inzwischen legt er regelmäßig auch in München auf. Aus Künstlerperspektive eine durch und durch positive Entwicklung, doch so ausschließlich will er das nicht sehen: "Das liegt auch daran, dass die Musikszene im Landkreis immer dünner wird und sich die Leute deshalb in Richtung Großstadt orientieren." Dass es den Nachtbus nicht mehr gibt, habe sicherlich mit dazu beigetragen. Die Musikplattform soll zu dieser Entwicklung zumindest ein kleiner Kontrapunkt sein.

Und "Roman Roots"? Der hat im Internet gerade seine erste Single veröffentlicht. "Schatten ins Licht" lautet ihr Titel. Schützes Kommentar dazu: "Selbst gemachte Pizzen sind halt doch immer die besten."

Das DJ-Seminar findet am Montag, 1. August, von 13 bis 16 Uhr im Ebersberger Jugendzentrum AJZ in der Dr. Wintrich- Straße 1 statt. Die Anmeldung läuft noch bis Freitagmittag über Regina Röllnreiter im Rathaus (08092/825525). Es sind noch einige wenige Plätze frei, die Teilnahmegebühr beträgt zehn Euro und ist inklusive Getränke.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: