Grafing:Die nächste Nachverdichtung

Baugrund Grafing hinter Seniorenheim

Die Wiese hinter dem Grafinger Seniorenhaus ist der letzte unverbaute innerstädtische Grund. Nun gibt es Pläne für ein Wohngebiet.

(Foto: Peter Hinz-Rosin)

In Grafing beginnt die Bauplanung für die Wiese hinter dem Hans-Eham-Platz

Von Thorsten Rienth, Grafing

Das alte Brauereigelände ist fertig. Beim "Aibliner Anger" stehen die Bagger und Kräne - und auf dem BayWa-Gelände geht es auch bald los. Seit der jüngsten Stadtratssitzung läuft die Bebauungsplanaufstellung für das nächste größere Grafinger Wohngebiet. Entstehen soll es auf der Wiese zwischen Glonner Straße, Klausenweg und Pflegerbäckstraße. Teil der Planung ist auch die Erweiterung des Grafinger Seniorenhauses. Versuche, das Gelände zu bebauen, hatte es in der Vergangenheit immer wieder einmal gegeben. Stets scheiterte das Vorhaben jedoch an den unterschiedlichen Interessen der zahlreichen Grundstückseigentümer. Nun ist die Situation offenbare eine andere.

Rund zwei Hektar misst das Gelände südöstlich des Hans-Eham-Platzes. Mit seiner Bebauung kann die Stadt eine der letzten großen innenstadtnahen Lücken schließen. Und Investoren, die ihr Geld in neue Immobilien im Münchner Speckgürtel anlegen wollen, gibt es zuhauf. Allerdings müssen sie sich bei den Planungen an bestimmte Spielregeln halten. Sie regelt der Stadtrat über einen Bebauungsplan.

Die Eckpunkte, die das Rathaus dem Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung vorschlug, sehen folgendermaßen aus: Erschlossen würde das Areal über zwei Stichstraßen mit Wendeflächen an den Enden. Eine würde von der Nordseite des Hans-Eham-Platz aus in Richtung Südwesten führen. Die zweite über die Marinus-Oswald-Straße von der Pflegerbäckstraße aus nach Nordosten. Während die Durchfahrt für Autos verboten wäre, würde ein Fuß- und Radlweg die beiden Wendeflächen verbinden.

Eine konkrete Aussage hinsichtlich der erlaubten Geschosse gibt es zum jetzigen Planungszeitpunkt noch nicht. In der Strukturplanung aus dem Jahr 2007 hatte die Stadt den Geschosswohnungsbau noch auf die östliche Hälfte des Areals beschränkt. In der jüngsten Sitzung des Bauausschusses hieß es nun, dass das Gelände wohl theoretisch auch gänzlich mit Geschosswohnungen bebaut werden könne.

Ob das passiert, ist allerdings fraglich. Zumindest den skeptischen Reaktionen aus dem Stadtratsgremium nach zu urteilen, dürfte es dazu kaum kommen. Die Tendenz wäre eher, dass die neuen Häuser in unmittelbarer Nähe zum vergleichsweise hoch bebauten Hans-Eham-Platz ebenfalls bis zu vier Geschosse zählen dürfen. In Richtung Südosten sollen sich die neuen Häuser an jenen in der Pflegerbäckstraße und am Klausenweg orientieren. Das wären dann vor allem Einfamilien- und Doppelhäuser sowie Mehrspänner.

Die Aufstellung des detaillierten Bebauungsplans brachte der Stadtrat zwar mit großer Mehrheit auf den Weg. Mit den vorgestellten Grobplanungen eines Städteplaners zur Anordnung der Häuser schien das Gremium allerdings weniger begeistert. "Das ist doch immer der gleiche langweilige Aufbau", bemängelte etwa Stadträtin Yukiko Nave (Bündnis für Grafing) - Stichstraßen, entlang derer dann die Häuserreihen abzweigen. "Dann muss man sich halt einfach mal einen neuen Stadtplaner suchen", war der trockene Kommentar von CSU-Stadtrat Josef Carpus. Mit ein Auslöser der neuen Planungen ist die Erweiterung des Grafinger Seniorenhauses. Der geplante Gebäudeteil liegt der Stadtverwaltung zufolge größtenteils auf einem städtischen Kinderspielplatz. Zumindest in verkleinerter Form soll es diesen jedoch weiterhin geben. Konkretere Architektenzeichnungen lagen in der Sitzung noch nicht vor. Sie würden aber zeitnah präsentiert werden, hieß es.

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