Grafing:Dichterfürsten unter sich

Michael J. Lieb spielt in Grafing köstliches Literaturtheater

Unter den Augen des größten deutschen Dichters treffen sich an diesem Montag, 24. Oktober, um 19.30 Uhr in der Stadtbücherei Grafing illustre Damen und Herren der klassischen Literatur, darunter Schiller, Shakespeare und Molière, und anderer anspruchsvoller Bereiche der Literatur, um aus ihren Werken vorzutragen und Geschriebenes und nicht Geschriebenes vorzustellen. Natürlich kommt es bei dieser Zusammenkunft komplizierter Charaktere, die zudem schlecht gelaunt und in Eile sind, zu Streitereien. Man kennt das von Talkshows. Auch ein allseits bekannter Literaturkritiker ist zugegen, der kein Blatt vor den Mund nimmt, aber auch selbst einiges einstecken muss. Goethe (mit Hut) und das Göttliche stehen dabei natürlich im Mittelpunkt. Und auch Musikalisches darf auch nicht fehlen. All diese Dichterfürsten mit ihren Eigenheiten zu spielen, ist eine nicht ganz einfache Aufgabe für einen einzigen Darsteller. Michael Jacques Lieb gelingt diese Seelen-Wanderung. Im Sommer hatte sein Ein-Personen-Stück "Sein oder Nicht-Sein" Premiere. Dabei war Improvisationskunst trotz der klassischen Texte in hohem Maße gefragt; und so wird der Schauspieler auch diesen Abend mit Leben, Liebe und Leidenschaft in Angriff nehmen.

Michael J. Lieb spielt seit 1997 Goethes Urfaust mit seinem Einmanntheater Theatro LieBido (auch hier alle Rollen in einer Person) im In- und Ausland. Seit geraumer Zeit hat er auch Büchners Drama Woyzeck im Repertoire. Er geht als Clown in Kliniken und Seniorenheime und arbeitet als Schauspielpatient an der Technischen Universität München mit Medizinstudenten sowie ehrenamtlich in der Betreuung demenzkranker Menschen.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: