Der Landkreis hat einen seiner engagiertesten Menschen verloren: Christine Gerneth aus Glonn ist am vergangenen Donnerstag nach schwerer Krankheit gestorben. Ihre Leidenschaft galt vor allem dem Naturschutz und sozialen Themen, beides verfolgte sie mit unermüdlichem Einsatz, unerschütterlichem Optimismus und ansteckender Fröhlichkeit. Zur Entfaltung kam Gerneths Engagement sowohl in ihrer Heimatgemeinde Glonn, als auch auf Landkreisebene, in der Kommunalpolitik sowie in Vereinen. Laut ihrem Profil als Grünen-Kreisrätin lagen ihre Schwerpunkte auf der Kinder-, Jugend- Familien- und Seniorenpolitik, der Sozialpolitik, sowie in den Bereichen Gentechnik, Neue Medien, Fairer Handel und Transparenz.
Christine Gerneth, Jahrgang 1960, studierte Sozialpädagogik und trat 1978 der GAZ (Grüne Aktion Zukunft) bei, die dann in der Bundespartei "Die Grünen" aufging. Seit 1996 war sie Mitglied im Kreistag Ebersberg, und hier seit 18 Jahren sozialpolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion. Zuletzt saß sie für ihre Partei zudem im Jugendhilfeausschuss und im Kreisausschuss. Außerdem arbeitete Gerneth im fraktionsübergreifenden Arbeitskreis "Seniorenpolitisches Gesamtkonzept" für den Landkreis mit. Ihr Mann Fritz Gerneth gehörte 2013 zu den Gründern des Grünen-Ortsverbands in Glonn und zog ein Jahr später in den Gemeinderat ein.
In Glonn, wo Christine Gerneth seit 1990 mit ihrer Familie lebte, gründete sie vor 20 Jahren den Förderverein Kijufa (Kinder, Jugend, Familie) und baute ihn zum größten Träger für Kinderbetreuung in Glonn aus. Mittlerweile zählt das Kinderhaus, das Gerneth auch leitete, mehr als 200 Kinder und 30 Mitarbeiter. Daneben arbeitete Gerneth viele Jahre lang als freie Journalistin für verschiedene Zeitungen, unter anderem für die Ebersberger SZ. Als Mitarbeiterin des Glonner Marktschreibers war sie bestens vernetzt mit allen Vereinen und Einrichtungen vor Ort. Gerneth war Mitglied im Bund Naturschutz, im Kinderschutzbund Ebersberg und im Tierschutzverein. "Christine Gerneth war eine so kompetente Frau und vielseitig engagierte Bürgerin, sie war ein Glücksfall für die Gemeinde. Wer mit ihr arbeiten durfte, weiß, welche Lücke ihr Tod reißt," schreibt Altbürgermeister Martin Esterl. Margrit Pricha, Sprecherin der Kreis-Grünen, sagt: "Sie wird uns an allen Enden und Ecken fehlen, nicht nur als Politikerin, auch als Freundin." Waltraud Gruber, Fraktionssprecherin der Grünen im Kreistag, spricht von Gerneth als "Sozialexpertin und unbeirrbare Pragmatikerin". Christine Gerneth hinterlässt vier erwachsene Kinder.
Die Trauerfeier mit anschließender Beisetzung findet am Mittwoch, 18. Mai, um 11 Uhr in der Kirche in Glonn statt.