Glonn:Sonderrücklage für 2017

Glonn schafft sich ein finanzielles Polster für verschobene Vorhaben

Von Anja Blum, Glonn

"Es ist keine Pflicht, dass wir einen Nachtragshaushalt aufstellen, aber eine gute Praxis, die der Übersichtlichkeit dient", betonte Glonns Bürgermeister Josef Oswald (CSU) in der jüngsten Gemeinderatssitzung. Offenbar sollte nicht der Eindruck entstehen, man habe in der Marktgemeinde geschlampert oder womöglich schlecht gewirtschaftet. Dies ist auch beides nicht der Fall: Der Glonner Nachtragshaushalt 2015 beinhaltet zwar einige Änderungen, die jedoch nicht von der Gemeinde verursacht wurden, sondern zu den üblichen Unwägbarkeiten kommunaler Finanzpolitik gehören. Zuschüsse, die mal früher oder später fließen, Baumaßnahmen, deren Umsetzung sich verzögert, oder Steuereinnahmen, die mal mehr, mal weniger sprudeln.

Das Bild, das die neue Glonner Kalkulation dabei zeichnet, ist ein sehr positives: Durch vermehrte Steuereinnahmen auf der einen Seite und verminderte Ausgaben auf der anderen steht die Marktgemeinde nun viel besser da als ursprünglich geplant. Vor allem die Gewerbesteuer hat mit 1,2 Millionen im laufenden Jahr einen rekordverdächtigen Höchststand erreicht, insgesamt konnte durch die diversen Steuerarten ein Plus von etwa 650 000 Euro erwirtschaftet werden. Trotzdem: "Der finanzielle Spielraum ist nicht groß", erklärte Kämmerer Markus Zistl. Denn viele heuer weggefallene Ausgaben, etwa für die Krippenerweiterung oder den Kanalausbau, seien nur aufgeschoben. Außerdem werde das gute Ergebnis in diesem Jahr zu höheren Belastungen 2017 führen: "Die Kreisumlage wird steigen, die Schlüsselzuweisungen hingegen werden wegfallen", warnte Zistl. Der Kämmerer legte den Glonner Gemeinderäten daher nahe, bereits jetzt einen Puffer zu schaffen: eine Sonderrücklage von 300 000 Euro für 2017. "Das wäre jedenfalls sehr umsichtig." Das sahen die Gemeinderäte auch so und stimmten einhellig zu.

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