Glonn:Börse für positive Beispiele

Nächstes Treffen der Glonner Verkehrsinitiative

Von Anselm Schindler, Glonn

Zwischen 12 000 und 13 000 Autos, LKW und Traktoren quetschen sich jeden Tag durch die kleine Ortschaft Glonn im Südosten des Landkreises - zumindest an Wochentagen. Auf diesen Wert kommt Joachim Hellriegel, Sprecher des Ortsverbandes der Grünen in Glonn. Die Daten stammen von Verkehrsmessungen, "genaue Zahlen sind schwierig zu bekommen, aber das ist bei Excel rausgekommen", erklärt Hellriegel bei einem Treffen des Ortsverbandes am Freitagabend.

Gegen das hohe Verkehrsaufgebot und die damit Verbundene Luft- und Lärmverschmutzung regt sich in der Gemeinde seit langem Unmut. Im August hatten sich deshalb erst mal Interessierte zusammengefunden, um eine Verkehrsinitiative zu gründen. "Es war ""sensationell gut besucht", wie es Fritz Gerneth, ebenfalls bei den Glonner Grünen aktiv, formuliert. Rund 40 Menschen kamen, trotz Sommerferien, vor allem waren es Anwohner der Durchfahrtsstraße. In den kommenden Wochen sollen diese Kräfte in einer Initiative gebündelt werden, das Ziel: Ein Verein. Der Startschuss soll an diesem Montag fallen, um 19.30 Uhr wollen sich die aktiven Bürger in Sigl's Bistro in der Feldkirchner Straße treffen um zu beraten, wie es weiter gehen soll.

Erfolgreich könne die Initiative Hellriegel zufolge nur sein, wenn sich neben Anwohnern der Staatsstraße auch andere Bürger beteiligten. "Wir brauchen eine breite Basis", ist Hellriegel überzeugt. Das Potenzial dafür scheint in Glonn vorhanden zu sein: Dem Treffen im August war ein Workshop im Bürgersaal vorausgegangen, bei dem sich Ende April Glonner Gedanken über "Wohnen und Leben" in ihrer Gemeinde machten. Schon damals war bei der Diskussion das Thema Verkehrsbelastung und Sicherheit ganz oben gestanden.

Auf der Staatsstraße 2079, die sich mitten durch den Ortskern schlängelt, drängen Tag für Tag Tausende Pendler Richtung München. Mit ihnen kommt der Feinstaub und der Lärm. Wer aus dem Raum Rosenheim kommend nicht über die A8 in die bayerische Metropole fahren will, wird auch weiterhin durch Glonn fahren, daran werden die Glonner Bürger so schnell wohl nichts ändern können. Trotzdem gelte es nach Ansicht von Joachim Hellriegel, mögliche Alternativen auszuloten. Und schließlich gebe es aus ähnlich großen Gemeinden positive Beispiele, an denen man sich orientieren könne. "In Nordbayern gibt es zum Beispiel eine Gemeinde mit Staatsstraße, auf der innerorts Tempo 30 gilt", so Hellriegel.

Auch Chieming am Chiemsee sei in Sachen Verkehrsberuhigung vorbildhaft. Beraten lassen habe sich die Gemeinde unter anderem vom Verkehrsclub Deutschland (VCD). Genau das strebt auch Grünen-Sprecher Joachim Hellriegel an. Zuerst einmal gelte es aber nun, "an genauere Daten zu heranzukommen. Wer fährt wann wohin?".

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