Geothermieprojekt:Erdbebenforscher informieren

Erdbebenforscher wollen auch weiterhin versuchen, den Ursachen für die Erdbeben in Poing und Umgebung auf den Grund zu gehen. Bereits im März hat das Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik im Austausch mit der Bayernwerk Natur GmbH, der Betreiberin der Poinger Geothermie, seismische Probemessungen vorgenommen. Bei einer öffentlichen Bürgerveranstaltung im Plieninger Bürgerhaus am Montag, 18. Juni, 19 Uhr, stellt Inga Moeck mit ihrem Kollegen Ulrich Polom vom Geozentrum Hannover die Ergebnisse vor und informiert über die Anwendbarkeit des Messverfahrens im Hinblick auf ein geplantes Forschungsprojekt.

Die Messungen im März fanden in Pliening statt, da dort die Hauptstörungszone, der sogenannte Markt-Schwabener-Verwurf, erwartet wird, wo das Thermalwasser der örtlichen Geothermieanlage des Bayernwerks abgekühlt eingeleitet wird. Die Untersuchungen mittels der sogenannten Scherwellenseismik sollten Grundlagen liefern, ob tektonische Tiefenstrukturen dort oberflächennah bis in etwa 100 Meter Tiefe mit seismischen Methoden abgebildet werden können.

Die intensive Datenanalyse und -auswertung zeigen nach Aussage der LIAG-Experten übereinstimmend, dass die angestrebte Zieltiefe und auch Auflösung auf beiden Testprofilen sehr zufriedenstellend erreicht wurden. "Das Verfahren ist damit aus wissenschaftlicher Sicht für weiterführende, detaillierte Untergrunduntersuchungen im Raum der Gemeinden Pliening und Poing geeignet", so Professor Inga Moeck. Die im Rahmen der Probemessungen abgebildeten Untergrundstrukturen zeigten weder tektonische Auffälligkeiten noch Indikationen für schwingungsverstärkende Untergrundeigenschaften.

Bei der Bürgerveranstaltung werden die Ergebnisse der Probemessungen vorgestellt. Außerdem wird die Anwendbarkeit des Messverfahrens im Hinblick auf ein geplantes Forschungsprojekt erläutert. Der Eintritt ist frei.

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