Gefährlicher Schädling:Der Käfer rückt näher

Asiatischer Laubholzbock nahe der Landkreisgrenze entdeckt

Von Barbara Mooser

Die Befürchtungen haben sich bestätigt: Bei den Larven, die Mitarbeiter des Amtes für Landwirtschaft, Ernährung und Forsten in einem Wäldchen nahe der Ebersberger Landkreisgrenze entdeckt haben, handelt es sich um die des gefährlichen Asiatischen Laubholzbockkäfers. Weil der Käfer Laubbäume irreversibel schädigt, müssen nun massive Gegenmaßnahmen ergriffen werden. In der Umgebung der Fundstelle seien erneut Fällungen in größerem Umfang notwendig, erläutert Amtsleiter Friedrich Nebl. Dies wird voraussichtlich auch ein Waldstück im Landkreis betreffen. Auch die Quarantänezone, in der Grundstücksbesitzer dazu verpflichtet sind, Bäume genau zu kontrollieren und kein Holz ohne Begutachtung durch die Fachstellen zu entfernen, wird ausgeweitet. Details will die Behörde in den nächsten Tagen bekanntgeben.

Die Fundstelle befindet sich auf dem Gebiet der Gemeinde Feldkirchen (Landkreis München) westlich der A 99 und südlich der A 94. In Feldkirchen war auch vor einigen Monaten der erste der aus Asien eingeschleppten Schädlinge entdeckt worden, nun zeigt sich, dass er sich weiter nach Südosten ausgebreitet hat als bisher bekannt. Entdeckt worden waren die Larven, weil innerhalb der Quarantänezone die Laubbäume regelmäßig intensiv kontrolliert werden. Zwei Wäldchen nahe der Fundstelle müssen nun voraussichtlich gefällt werden. Das eine ist noch vergleichsweise frisch angepflanzter Wald mit vielen Ahornbäumen, daneben ist noch ein Waldstück mit älterem Baumbestand. Noch sei nicht klar, wann die Fällungen beginnen, erklärt Nebl. Man müsse erst noch prüfen, ob Rücksicht auf Naturschutz-Belange zu nehmen sei. Ziel sei aber, die Bäume so schnell wie möglich zu entfernen.

Obwohl der Schädling nun nahe am Landkreis Ebersberg nachgewiesen wurde, sieht Michael Kammermeier, Geschäftsführer der Waldbesitzervereinigung Ebersberg, keinen Grund zur Panik. "Die schlimmeren Bedrohungen für unsere Wälder sind der Sturm und der Borkenkäfer", sagt er. Der Asiatische Laubholzbock richte zwar bei Laubbäumen großen Schaden an, er könne aber schlecht fliegen und sich daher nicht so leicht ausbreiten wie andere Schädlinge. Dennoch werden die Waldbesitzer im Landkreis sensibilisiert: In einem Rundbrief erhalten sie demnächst Informationen darüber, wie sie einen Befall durch den Laubholzbock erkennen können. Der Schädling sei aber kein Grund, vom notwendigen Waldumbau wieder abzukommen, unterstreicht Kammermeier: "Wir setzen nach wie vor auf Mischwälder."

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