Fall Zorneding:Wegen Morddrohungen angeklagter Rassist womöglich untergetaucht

Prozess um Morddrohungen gegen Pfarrer

Vor dem Amtsgericht Ebersberg hätte der 74-Jährige am Dienstag erscheinen sollen - nun wird er von der Polizei gesucht.

(Foto: dpa)
  • Der wegen Morddrohungen gegen den Pfarrer von Zorneding angeklagte Rassist ist womöglich untergetaucht.
  • Der 74-Jährige muss sich wegen Volksverhetzung, Bedrohung und Beleidigung vor Gericht verantworten, erschien am Dienstag aber nicht zum Prozess.

Der 74 Jahre alte Münchner, der zwei Postkarten mit rassistischen Beleidigungen an den ehemaligen Zornedinger Pfarrer Olivier Ndjimbi-Tshiende verfasst haben soll, wird noch immer von der Polizei gesucht.

Weil der Rentner am Dienstag nicht zur Verhandlung vor dem Ebersberger Amtsgericht erschienen war, erging noch am gleichen Tag ein Haftbefehl. Seither suchten Beamte der zuständigen Polizeidienststelle regelmäßig die Wohnung des Mannes auf, sagte ein Polizeisprecher.

Sollte die Festnahme gelingen, käme der Mann bis zu einer Verhandlung in Untersuchungshaft. Er war bereits 2006 wegen Volksverhetzung zu einer Geldstrafe verurteilt worden; damals hatte er Wohnungstüren von ausländischen Mitbewohnern mit Hakenkreuzen beschmiert und einen Drohbrief im Aufzug platziert. Diesmal droht ihm eine Freiheitsstrafe. Ndjimbi-Tshiende hatte Anfang des Jahres mehrere Morddrohungen bekommen und daraufhin seinen Dienst in Zorneding quittiert.

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