Erste Hilfe:Schneller und besser helfen

Das Rote Kreuz bietet neue Erste-Hilfe-Kurse an

Verletzten noch besser helfen, das soll man mit den neuen Erste-Hilfe-Kursen beim BRK lernen. Hintergrund ist eine, von den Unfallversicherungsträgern und der Bundesarbeitsgemeinschaft für Erste Hilfe beschlossene, weitreichende Änderung bei der Erste Hilfe Ausbildung. Mehr Praxis, weniger Theorie ist dabei die Devise. Bei Ersthelfern in Betrieben und bei dem Erste Hilfe Training verkürzt sich die Ausbildung von sechzehn auf neun Unterrichtseinheiten. Führerscheinbewerber müssen nun 45 Minuten länger die Schulbank drücken, um ihr Erste-Hilfe-Zertifikat zu erhalten. "Mit den neuen Kursen bieten wir deutlich mehr Praxisbezug, um bei Unfällen die Verletzten besser versorgen und auch mehr Leben retten zu können", freut sich Wolfgang Strehhuber, Geschäftsführer des Bayerischen Roten Kreuzes beim Kreisverband Ebersberg.

Bei dem völlig überarbeiteten und abgespeckten Konzept wurden wichtige Inhalte auf das Wesentliche reduziert. Zum Einen wurden viele Erste Hilfe Maßnahmen, wie zum Beispiel die Herz-Lungen-Wiederbelebung in den vergangenen Jahren vereinfacht, zum Anderen wird weniger Theorie vermittelt. Das Hauptaugenmerk liegt auf der praktischen Vermittlung und Übung, was vom Auffinden eines Verletzten, bis zum Zeitpunkt des Eintreffens des Rettungsdienstes zu tun ist.

Wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass ein hohes Maß an unterrichtetem Theoriewissen im Ernstfall schwer abrufbar ist. Deswegen gibt es in den überarbeiteten Kursen beispielsweise verstärkt Übungen zur Herzdruckmassage, statt einer theoretischen Erläuterung des Blutkreislaufs, wie früher. Erhalten geblieben sind sind in den Kursen essenzielle Bestandteile wie die Wiederbelebung, die Wundversorgung und der Einsatz des Automatisierten Externen Defibrillators (AED). Der Kreisverband Ebersberg bietet die Kurse nach der neuen Verordnung an. Alle Ausbilder wurden in den letzten Monaten entsprechend geschult.

"Neben einer Annäherung an europäische Standards erhoffen wir uns durch die Neuerungen auch mehr ausgebildete Ersthelfer und damit mehr Sicherheit bei Unfällen. Denn für ein Erste Hilfe Training, das jeder an einem Tag absolvieren kann entscheidet man sich leichter, als wenn das ganze Wochenende geopfert werden muss", so Wolfgang Strehhuber.

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