Erfolgreiches Programm:Azubis halten besser durch

Erfolgreiches Programm: Im Kirchseeoner Berufsbildungswerk St. Zeno wird die Berufsorientierung durchgeführt.

Im Kirchseeoner Berufsbildungswerk St. Zeno wird die Berufsorientierung durchgeführt.

(Foto: Christian Endt)

Berufsorientierung für Mittelschüler zahlt sich aus

Von Violetta Meier, Ebersberg

Auch in den kommenden Jahren sollen Siebtklässler der Mittelschulen im Landkreis Ebersberg wieder das Angebot wahrnehmen können, sich über verschiedene Berufsfelder zu informieren und gezielt an Praktika teilzunehmen. Mit Erfolg: Der Rückgang der Ausbildungsabbrüche seit Beginn der Berufsorientierung ist signifikant bemerkbar. Diese Erfahrung hat Manfred Krumpholz, Ausbildungsleiter im Kirchseeoner Berufbildungswerks St. Zeno, gemacht.

"Vertiefte Beruforientierung Kirchseeon" (BOK) nennt sich das Projekt, bei dem die Schüler ein zwölftägiges Programm durchlaufen, welches jeweils im Februar mit einer zweitägigen Potenzialanalyse beginnt. Dazu kommen Berufseinstiegsberater sowohl nach St. Zeno, als auch an die Schulen selbst. Für die Organisation ist das Schulamt Ebersberg zuständig. In der zweiten Hälfte der vertieften Beruforientierung stellt der "Werkstatt-Teil" dar. "Die Siebtklässler haben die Möglichkeit, eine Woche lang in die unterschiedlichsten Berufsbilder reinzuschnuppern. In jeden Beruf einen Tag", erklärt Krumpholz. Dabei gebe es eine große Bandbreite an Berufen - von Malern und Bäckern bis hin zu IT und Kaufmännischem.

Die Woche soll dazu dienen, dass die Schüler sich "klarer darüber werden, was genau sie werden wollen". Wenn die Schüler dann bereits in der achten Klasse seien, werde erneut eine Woche der Beruforientierung angeboten, um das gewünschte Berufsfeld genauer kennenzulernen. Alles finde im geschützten und strukturierten Ramen statt. "Die echten Produktionsbedingungen erfahren die Schüler dann in der zweiten Hälfte der achten Klasse, wenn sie Betriebspraktika in Gewerbebetrieben absolvieren", sagt Krumpholz.

Das Programm soll weiterhin jährlich stattfinden, finanzieren sollen es die Gemeinden im Landkreis. Die Beteiligung der Kommunen steht in diesen Wochen auf den Tagesordnungen der Stadt- und Gemeinderäte. Obwohl im vorigen Jahr bereits Zuschüsse bewilligt wurden, muss eine erneute Entscheidung getroffen werden, weil der Antrag von 2016 unklar gewesen sei, sagt Krumpholz. Es wäre weder klar gewesen, ob sich das Programm in den nächsten Jahren wiederhole, noch in welcher Höhe die finanzielle Unterstützung nötig sei. Daher habe man darum gebeten, dass die Gemeinden erneut einen Beschluss über die Übernahme der Kosten fassen sollen. Diese wurden auf 200 Euro pro teilnehmendem Schüler festgelegt. Weil die Schülerzahlen von Jahr zu Jahr unterschiedlich sind, ssei ein Beschluss über die jährliche Zahlung der Zuschüsse immer bei Meldung der Schüleranzahl sinnvoll. "Zwei Drittel der Gemeinden im Landkreis haben schon gezahlt, das war für die gar keine Frage", sagt Manfred Krumpholz. Im Gemeinderat Forstinning und im Grafinger Stadtrat steht der Beschlussvorschlag, ob die anfallenden Kosten des Projektes in Zukunft übernommen werden, an diesem Dienstag auf der Tagesordnung.

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