Egmating:Zu marode für Sanierung

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Egmatinger Rathaus soll abgerissen und neu gebaut werden

Von Barbara Mooser, Egmating

Sein Alter sieht man ihm nicht an. Das heißt aber im Fall des Rathauses in Egmating nichts Positives: Seit der Zeit der Erbauung um das Jahr 1890 herum wurde viel an dem Verwaltungsgebäude getan, es fanden immer wieder Umbauten oder Erweiterungen statt. Mit recht wenig historischem Charme präsentiert sich das Rathaus deshalb heute an seinem Platz neben der alten Kirche.

Eigentlich wollte die Gemeinde bereits vor einigen Jahren eine Sanierung in Angriff nehmen, doch eine Bestandsanalyse zeigte, dass das fast nicht mehr zu machen ist: Die Wände sind feucht und schimmeln, durchs Fundament dringt Wasser ein. "Man kriegt das leider nicht mehr in den Griff", sagt Bürgermeister Ernst Eberherr (CSU). Überdies müssten, um modernen Brandschutzansprüchen genügen zu können, stabile Beton- statt der vorhandenen Fehlbodendecken eingezogen werden. "Wenn wir das Rathaus sanieren hätten können, hätten wir's gemacht", sagt der Bürgermeister. Trotz allem sei es ja ein Teil der Gemeindegeschichte. Doch inzwischen ist klar, das alte Haus, das nicht unter Denkmalschutz steht, muss weichen.

Ein Konzept, wie das ohne größere Störmanöver geschehen könnte, gibt es bereits. Westlich vom bestehenden Rathaus soll im Jahr 2017 ein Neubau entstehen, der - wie der Altbau - auch einige Räume für die Schule beinhalten soll. Außer den Räumen für den Bürgermeister und seine Mitarbeiterin sowie einem kleinen Sitzungssaal im Erdgeschoss und den Schulräumen im ersten Stock sind noch zwei Wohnungen im Dachgeschoss geplant. Erst wenn der Neubau fertig ist, im Jahr 2018, wird das alte Gebäude abgerissen, hier soll dann eine großzügige Freifläche entstehen, wie Eberherr erläutert.

Für die kleine Gemeinde ist der Neubau eine nicht unwesentliche finanzielle Herausforderung, mit etwa 2,5 Millionen Euro Baukosten rechnet man derzeit in etwa. Allerdings geht der Bürgermeister davon aus, dass auch eine sechsstellige Summe - voraussichtlich 200 000 bis 300 000 Euro - an Zuschüssen für die Schulräume eingehen werden. Noch vor dem Neubau will die Gemeinde die notwendigen Maßnahmen in Angriff nehmen, mit denen die direkt ans Rathaus angrenzende Schule auf den neuesten Stand gebracht wird. Unter anderem soll ein neues Treppenhaus gebaut werden, das im Brandfall als zweiter Fluchtweg genutzt werden könnte. Geprüft werden müsse, welche weiteren Maßnahmen im Schulhaus notwendig seien, sagt Eberherr: Möglicherweise müsse an Türen, Toiletten und der Heizung ebenfalls etwas gemacht werden. Ansonsten sei das 1963 errichtete Gebäude noch in einem recht guten Zustand.

Die ersten Pläne, wie das neue Rathaus aussehen könnte, sollen in der Gemeinderatssitzung am Dienstag, 29. September, präsentiert werden, Beginn ist um 19 Uhr. Eberherr hat schon einmal einen Blick darauf geworfen und ist sehr zufrieden: "Ich finde, der Entwurf ist sehr schön gelungen."

© SZ vom 29.09.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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