Ebersberg/Grafing:Mulmiges Gefühl

Spielmannszüge aus Ebersberg und Grafing wollen trotzdem zur Wiesn

Trompeten spielen Fanfaren, Trommeln hallen durch die Straßen, festlich gekleidete Musiker schreiten im Takt. Beim Trachten- und Schützenumzug zur Theresienwiese sind die Straßen von Leben erfüllt, zu den Teilnehmern zählten immer auch Gruppen aus dem Landkreis. Wie in den vielen Jahren zuvor haben sich auch die Spielmannszüge aus Ebersberg und Grafing für eine Teilnahme am Trachten- und Schützenzug angemeldet. Doch selbst wenn das Wetter in diesem Jahr die Marschierenden mit strahlendem Sonnenschein beglücken würde, bereits jetzt liegt ein Schatten auf dem Münchner Oktoberfest. Die Angst vor Terrorangriffen ist das große Thema, mögliche Sicherheitsmaßnahmen werden rege diskutiert. Aus Sorge vor Anschlägen wurden manche Events wie beispielsweise die Frauen-Wiesn bereits abgesagt auch einige Trachten- und Heimatvereine haben ihre Teilnahme zurückgezogen.

Dass man diesem Beispiel folgen wird, will Stefan Pihale, der Vorstand des Grafinger Spielmannszuges derzeit nicht völlig ausschließen.Das Thema Sicherheit sei bereits vereinzelt zur Sprache gekommen, sagt Pihale. Man werde in den nächsten Proben gemeinsam eine Entscheidung fällen, ob der Spielmannszug heuer am Umzug teilnehmen wird.

In Ebersberg seien hingegen bisher keine Bedenken geäußert worden, sagt der Vorstand des dortigen Spielmannszuges, Sebastian Brilmayer. Das könne aber mit der derzeitigen Sommerpause zusammenhängen, sicher gebe es das ein oder andere Mitglied mit einem ungutem Gefühl im Bauch, vermutet er. Jeder könne für sich selbst entscheiden, man werde niemanden überreden, betont Brilmayer, der persönlich keine Bedenken hegt: "Natürlich bietet ein Umzug durch die Stadt vielfältige Angriffsmöglichkeiten, aber man soll sich nicht verrückt machen lassen." Schließlich hat man auch am Kölner Fasching dieses Jahr ohne große Ängste teilgenommen und beim Umzug in München kann man schon viele Jahre Erfahrung vorweisen. Außerdem ist er der Meinung, dass beim Oktoberfest bereits viel für eine verbesserte Sicherheitslage getan wurde.

Dem stimmt Stefan Pihale zu: "Ich persönlich bin überzeugt, dass die Veranstaltung gut abgesichert ist." Auch wenn die endgültige Entscheidung noch aussteht, hält er eine Teilnahme des Vereins, der seit seiner Gründung bisher jedes Jahr am Unzug teilnahm, für sehr wahrscheinlich. Wie bei den Kollegen aus der Nachbarstadt wollen es die Grafinger aber jedem selbst überlassen, sich für oder gegen eine Teilnahme am Umzug zu entscheiden.

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