Ebersberg/Erding:Der Neue von der Bayernpartei

Ebersberg/Erding: Andreas Zimmer will für die Bayernpartei im Bundestag die Unabhängigkeit des Freistaates vorantreiben.

Andreas Zimmer will für die Bayernpartei im Bundestag die Unabhängigkeit des Freistaates vorantreiben.

(Foto: privat)

Andreas Zimmer aus Inning ist für den Wahlkreis Ebersberg-Erding Bundestagskandidat der Bayernpartei.

Von Barbara Mooser, Ebersberg/Erding

Man muss ein Quantum an Selbstvertrauen mitbringen, um sich um diese Position zu bewerben. 1,9 Prozent der Erststimmen konnte der Kandidat der Bayernpartei bei der Bundestagswahl 2013 im Wahlkreis Erding-Ebersberg auf sich vereinen - selbst das Zehnfache hätte nicht gereicht, um das Ticket nach Berlin zu gewinnen. Davon lässt sich Andreas Zimmer nicht schrecken, er will 2017 als Bundestagskandidat der Bayernpartei im Wahlkreis antreten: "Wer nicht wagt, der nicht gewinnt", sagt er und lacht.

Am Donnerstag wurde der 31-Jährige aus Inning am Holz (Landkreis Erding) bei der Jahreshauptversammlung des Ebersberger Kreisverbands der Bayernpartei in Kirchseeon offiziell ernannt. Dabei hat er schon einmal festgestellt, wie sich Gewinnen anfühlt: Denn die Bayernpartei konnte mit insgesamt drei Kandidaten aufwarten, Zimmer setzte sich gegen Walter Schmidtke aus Grafing und Nadine Holzner aus Hohenlinden klar durch. "Ich bin sehr zufrieden", sagte Kreisvorsitzender und Kreisrat Christian Eckert danach. Zimmer sei ein "junger Kerl und sehr engagiert".

Bei der Bayernpartei ist Zimmer seit 2014, geliebäugelt hatte er nach der Lektüre des Parteiprogramms mit einem Beitritt aber nach eigenen Angaben schon früher. Weil er aber lange als Soldat im Staatsdienst war, habe er sich lieber nicht parteipolitisch engagieren wollen, sagt der junge Inninger. Eine andere politische Heimat kam für ihn nie in Frage, daran ändert auch die Tatsache nichts, dass er mit dem Erdinger CSU-Landrat Martin Bayerstorfer weitschichtig verwandt ist.

"Der Wandel muss in Berlin eingeleitet werden"

Dass die Bayernpartei sich für Tradition und die Erhaltung des Bairischen einsetze und Bayern als Bundesland stärken wolle, spreche ihn besonders an, sagt der 31-jährige gelernte Kfz-Mechanikermeister, der als Angestellter bei einem Zulieferbetrieb für Werkstätten arbeitet. Auch die Familienpolitik der Bayernpartei überzeuge ihn.

Er für seinen Teil muss nun erst einmal noch viele andere überzeugen, denn im Landkreis Erding gibt es derzeit nicht einmal mehr einen Kreisverband der Bayernpartei. Die großen Zeiten, in denen die Bayernpartei in Simon Weinhuber sogar 14 Jahre den Landrat stellte, sind lange vorbei. Selbst im Kreistag sitzen keine Vertreter mehr, im Gegensatz zu Ebersberg, wo die Partei sogar zwei Mitglieder stellt.

Dass die Bayernpartei, die mit Berlin ja an sich so rein gar nichts am Hut hat, sich ausgerechnet für den Bundestag bewirbt, hat laut Zimmer einen guten Grund: "Der Wandel muss in Berlin eingeleitet werden." Per Twitter fordert er aber auch schon mal Ministerpräsident Horst Seehofer zum Handeln auf: "Dann mal los Herr Seehofer, Referendum für Bayerns Unabhängigkeit jetzt!"

Wann er so richtig in den Wahlkampf starten möchte, darüber hat sich Zimmer noch keine großen Gedanken gemacht - schließlich ist die Nominierung auch noch recht frisch. Er will aber junge Leute in seinem Alter direkt ansprechen und auch am Stammtisch für sein Anliegen werben, sagt er. Zimmer ist der erste neue Mitbewerber um das Amt des Bundestagsabgeordneten im Wahlkreis - bisher stand lediglich fest, dass Andreas Lenz (CSU) und Ewald Schurer (SPD) wieder antreten wollen.

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