Ebersberg/Dorfen:Neuer Polizeichef für Ebersberg

Ebersberg/Dorfen: Der 55-jährige Erste Polizeihauptkommissar Ulrich Milius wird künftig die Inspektion Ebersberg leiten.

Der 55-jährige Erste Polizeihauptkommissar Ulrich Milius wird künftig die Inspektion Ebersberg leiten.

(Foto: Renate Schmidt)

Ulrich Milius war sieben Jahre in Dorfen - künftig leitet er die Ebersberger Dienststelle. Sein Spezialgebiet: eskalierende Feste entschärfen.

Von Florian Tempel, Ebersberg/Dorfen

Der tägliche Polizeibericht ist Chefsache. So war es auch an diesem Montag. Es war freilich nicht viel Arbeit, die Polizeiinspektion Dorfen (Landkreis Erding) vermeldete "Fehlanzeige" - nichts passiert, kein Autounfall, kein geklautes Fahrrad. An diesem Montag steckte in der Meldung "Fehlanzeige" jedoch noch etwas anderes. Unterschrieben war sie von Dorfens Erstem Polizeihauptkommissar Ulrich Milius - obwohl der eigentlich gar nicht mehr im Dienst war.

Milius war am Montag nur informell in der Inspektion, auf Abschiedstour bei den Kollegen. Und die letzte von ihm signierte "Fehlanzeige"-E-Mail an die Presse war ein subtiler Abschiedsgruß. Am Mittwoch wird Milius in Ebersberg als neuer Leiter der dortigen Polizeiinspektion ins Amt eingeführt. In Dorfen übernimmt Polizeioberkommissar Andreas Diehm.

Etwas mehr als sieben Jahren war Milius in Dorfen. Für die sieben Jahre bis zu seiner Pensionierung kehrt der 55-Jährige an eine alte Wirkungsstätte zurück. In der Inspektion Ebersberg kennt er noch Kollegen von früher. "Da sind noch einige, mit denen ich schon gearbeitet habe", sagt Milius, "und auch deshalb freue ich mich auf den Wechsel". Also nicht nur, weil die Anfahrt ins Büro künftig kürzer wird. Milius lebt seit Jahren in Ebersberg.

Seine Laufbahn bei der Polizei hat er 1981 bei der Bereitsschaftpolizei in Dachau begonnen. Danach war er zwölf Jahre in Dienststellen des Polizeipräsidiums München im Einsatz, bildete sich für den gehobenen Dienst weiter und arbeitete dann in Ebersberg und Erding. Bevor er Polizeichef in Dorfen wurde, war er stellvertretender Dienststellenleiter in Poing.

Unter ihm wurden zwei Dorffeste wieder zu schönen Veranstaltungen

Milius hat - und das ist bemerkenswert - in den sieben Jahren in Dorfen nachhaltig etwas geändert. Als er kam, waren der Hemadlenzn-Umzug in Dorfen und das Dorffest in Sankt Wolfgang arg in Verruf geraten. Beide Feste hatten eine ungute Entwicklung zu sehr unschönen Alkohol-Exzessen genommen. Das hat sich grundlegend geändert. Der Hemadlenz ist für Milius "ein Paradebeispiel", wie man in Zusammenarbeit mit den Veranstaltern und der Stadt eine aus den Fugen geratene Veranstaltung zum Positiven verändern kann. Milius findet es, "wirklich super, dass die Leute sagen, jetzt können wir wieder mit unseren Kindern hingehen".

In seinem neuen Dienstbereich kommen nun neue Herausforderungen auf ihn zu - auch hier gibt es Feste, die häufig eskalieren, das bekannteste findet im Sommer auf dem Grafinger Volksfestplatz statt. In Dorfen, sagt Milius, gebe es "deutlich weniger Beschwerden" als früher. Auf etwas ist er sogar "ein bisschen stolz": Die Aufklärungsquote von Straftaten liegt in Dorfen bei herausragenden 70 Prozent.

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