Ebersberg:Zu viele Überstunden

Ebersberg: Peter Paul Gantzer ist der dienstälteste SPD-Landtagsabgeordnete. Mit ihm geht eine Institution.

Peter Paul Gantzer ist der dienstälteste SPD-Landtagsabgeordnete. Mit ihm geht eine Institution.

(Foto: Christian Endt)

Doris Rauscher fordert mehr Polizisten für Ebersberg

Sicher ist die Kreisstadt, aber anstrengend. Sicher für die Einwohner, anstrengend für die Polizisten der Inspektion, die für diese Sicherheit sorgen. Die SPD-Landtagsabgeordnete Doris Rauscher hat sich nun ans Innenministerium gewandt und dafür eingesetzt, dass die offenen Stellen in Ebersberg bald besetzt werden. Zusammen mit ihrem Fraktionskollegen, dem sicherheitspolitischen Sprecher der Bayern-SPD, Peter Paul Gantzer hatte Rauscher die Inspektion Ebersberg besucht, ihr Fazit: Die Personalsituation dort muss bald besser werden.

Auf den ersten Blick ist die Lage im Bereich der Ebersberger Inspektion gut. Laut Statistik passieren hier drei Straftaten pro Jahr und 100 Bürger, bayernweit sind es fünf, bundesweit sogar neun. Die Aufklärungsquote liegt mit 60 Prozent zwar unter dem bayerischen Schnitt mit 65 aber über dem bundesweiten mit 50 Prozent. "Ich weiß gar nicht, warum Ebersberg überhaupt eine Polizei braucht", scherzte Gantzer, "Sie leben hier doch so sicher."

Was aber daran liegt, dass Ebersbergs Polizisten sehr viel arbeiten, deutlich mehr jedenfalls als ihre Kollegen in anderen Dienststellen. Gantzer zitierte die Statistik, wonach der durchschnittliche bayerische Polizeibeamte 25 Überstunden auf seinem Zettel stehen hat - in Ebersberg sind es 62. Das liegt daran, dass in der Inspektion derzeit statt 52, wie es der Stellenplan eigentlich vorsieht, nur 41 Polizisten Dienst tun. Rechne man die Urlaube, Krankschreibungen und Fortbildung noch dazu, seien sogar nur 39 Polizisten einsatzbereit, so Rauscher, "das ist einfach nicht mehr in Ordnung."

Darum hat sie einen Brief ans Innenministerium geschickt, in dem sie eine baldmögliche Aufstockung in der Inspektion um ein bis zwei Stellen anmahnt. Auf eine frühere Anfrage habe ihr Innenminister Joachim Herrmann mitgeteilt, man setze das Personal dort ein, wo es am dringendsten gebraucht werde, so Rauscher: "da stellt sich die Frage, wie sehr brennt es woanders, wenn es in Ebersberg nicht dringend ist." Es gehe schließlich "nicht um wünsch Dir was", auch mit ein bis zwei zusätzlichen Beamten sei die Besetzung der Inspektion noch weit hinter dem Stellenplan. Zwar leide die Sicherheit in Ebersberg derzeit nicht unter dem Personalmangel, die Polizisten aber durchaus, findet Rauscher, "man sollte den Bedarf nicht nur an der Sicherheitslage festmachen, wir haben auch eine Verantwortung für die Beamten."

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: