Ebersberg:Zahlen wie in München

Ebersberg: Der Baulandpreis in guter Lage wie am Ebersberger Doktorbankerl ist binnen eines Jahres in der Kreisstadt von 590 auf 710 Euro pro Quadratmeter gestiegen.

Der Baulandpreis in guter Lage wie am Ebersberger Doktorbankerl ist binnen eines Jahres in der Kreisstadt von 590 auf 710 Euro pro Quadratmeter gestiegen.

(Foto: Christian Endt)

Die Immobilienpreise sind im vergangenen Jahr wieder deutlich angestiegen. Besonders betroffen ist davon der Osten des Landkreises, hier wurde der Quadratmeter bis zu einem Viertel teurer.

Von Wieland Bögel

Wohnen im Landkreis wird immer teurer, dieser Trend ist seit Jahren zu beobachten. Auch im vergangenen Jahr haben die Preise wieder kräftig angezogen, wie eine aktuelle Studie des Marktforschungsinstituts des Immobilienverbandes Deutschland (IVD) belegt. Spitzenreiter ist nach wie vor Vaterstetten, hier liegen die Mietpreise inzwischen fast auf Münchner Niveau. Gleichzeitig ziehen die Preise in den bislang noch vergleichsweise günstigen Kommunen des östlichen Landkreises kräftig an: In Ebersberg sind Steigerungen um teilweise mehr als ein Viertel binnen eines Jahres zu verzeichnen.

So kostete in der Kreisstadt ein Baugrundstück für ein Einfamilienhaus in "guter Wohnlage" Ende 2014 noch durchschnittlich 485 Euro in "sehr guter Wohnlage" immerhin 590 Euro pro Quadratmeter. Ende vergangenen Jahres musste ein Bauherr schon 595 beziehungsweise 710 Euro pro Quadratmeter hinlegen.

Auch Bauland für Geschossbau wurde deutlich teurer, ein Quadratmeter in "guter Lage" war vor einem Jahr noch für 540 Euro, in "sehr guter Lage" für 640 Euro zu haben. Aktuell sind es 640 beziehungsweise 765 Euro. Damit liegen in der Kreisstadt die Grundstückspreise für Einfamilienhäuser bei 35 Prozent des Münchner Niveaus, bei den Grundstücken für Geschossbau sind es 29 Prozent.

Ein Quadratmeter Bauland kostet in Vaterstetten bis zu 1140 Euro

Auch in Poing ist ein deutlicher Preissprung zu verzeichnen. Hier verteuerte sich Bauland für Einfamilienhäuser binnen eines Jahres von 590 bis 670 Euro auf nun 700 bis 790 Euro. Damit entsprechen die Preise in der Wachstumsgemeinde mittlerweile 44 Prozent des Münchner Niveaus. Den gleichen Wert hat der IVD auch für Markt Schwaben errechnet, ein wenig günstiger ist es noch in Kirchseeon, dort zahlt man für Baugrund für Geschoss- und Einfamilienhäuser rund 35 Prozent der Münchner Preise.

In der teuersten Landkreisgemeinde, in Vaterstetten, ist man da schon deutlich weiter: Hier kostet ein Quadratmeter Bauland für ein Einfamilienhaus aktuell bis zu 1140 Euro, das sind 51 Prozent dessen, was man in München bezahlen muss, und 80 Euro mehr als vor einem Jahr. Bei Grundstücken für Geschossbau ist man in der Großgemeinde mittlerweile schon bei 53 Prozent des Münchner Preises, die beste Lage kostet hier aktuell 1230 Euro pro Quadratmeter, immerhin 50 Euro mehr, als vor einem Jahr.

Bei den Mietpreisen spart man in Vaterstetten teilweise nicht mehr viel im Vergleich zur Landeshauptstadt. Besonders Reihenhäuser sind in der Großgemeinde teuer, bei Neubauten liegt der Preis zwischen 1750 und 1900 Euro, was 88 Prozent des Münchner Mietniveaus entspricht. Der durchschnittliche Quadratmeter-Mietpreis in Vaterstetten liegt zwischen 9,30 und 13,50 Euro, dies entspricht zwischen 74 und 78 Prozent dessen, was man in München zahlt.

Auch die Mietpreise steigen kontinuierlich

Interessant ist, dass sich diese Preise laut IVD in Vaterstetten im vergangenen Jahr nicht verändert haben - ganz im Gegensatz zu Ebersberg. Dort kosteten die günstigsten Wohnungen vor einem Jahr noch 7,40 Euro pro Quadratmeter, die teuersten 11,50 Euro. Aktuell liegt der Mindest-Mietpreis bei 8,30, der höchste bei 12,40 Euro. Ein Ebersberger Reihenhaus konnte man vor einem Jahr noch zu 1050 bis 1380 Euro pro Monat bewohnen, derzeit sind es 1130 bis 1450 Euro.

Wer sich eine Immobilie anschaffen will, zahlt inzwischen überall im Landkreis deutlich mehr als noch vor einem Jahr. Reihenhäuser in Ebersberg gab es Ende 2014 noch für 301 000 bis 440 000 Euro, zwölf Monate später mussten Käufer schon 345 000 bis 490 000 Euro bezahlen. Der durchschnittliche Quadratmeterpreis für Wohnimmobilien kletterte in der Kreisstadt binnen eines Jahres von 2400 bis 3580 Euro auf 2500 bis 3930 Euro. Langsamer aber auf hohem Niveau stiegen die Preise in Vaterstetten: Ein Reihenhaus gab es dort vor einem Jahr noch für 370 000 bis 540 000 Euro, aktuell sind es 395 000 bis 570 000 Euro. Im Durchschnitt kostet ein Quadratmeter Wohnfläche in der Großgemeinde derzeit zwischen 2570 und 4410 Euro, Ende 2014 waren es noch 2400 bis 4150 Euro.

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