Ebersberg:Wieder auf der Agenda

Gymnasium in Poing soll erneut geprüft werden

Die Chancen dafür, dass doch noch in absehbarer Zeit ein neues Gymnasium in Poing gebaut wird, steigen. Noch im Jahr 2015 hatte das aktuelle Schulentwicklungsgutachten des Landkreises für ein derartiges Projekt zwar wenig Perspektiven gesehen, seitdem habe sich aber einiges geändert, sagte Landrat Robert Niedergesäß (CSU) am Dienstag in einem Pressegespräch: Zum einen wachse der Landkreis generell deutlich schneller als damals prognostiziert, zum anderen habe die Gemeinde Poing aktiv den Beschluss gefasst, mehr Wohnraum in den neuen Baugebieten vorzusehen und damit auch die Einwohnerzahl zu steigern, "das konnte man vor zwei Jahren noch nicht wissen". Vor allem aber würde eine mögliche Rückkehr zum neunstufigen Gymnasium laut Niedergesäß eine Neubewertung der Situation nötig machen. "Das wäre eine völlig andere Gefechtslage", so der Landrat. Dann nämlich würden die Schülerzahlen im Gymnasium Vaterstetten wohl tatsächlich auf 1800 steigen, dies wäre auch nach Einschätzung der Regierung von Oberbayern zu groß. Damit befassen wird sich zunächst die interfraktionelle Arbeitsgruppe zum Thema Schulen, die dann ihre Ideen in den Gremien des Kreistags präsentieren wird. Diskutiert wird in der interfraktionellen Arbeitsgruppe auch ein neues Schulgutachten, das die Gemeinde Poing in Auftrag gegeben hat und in der vergangenen Woche auch im Gemeinderat vorgestellt wurde. Die darin präsentierten Zahlen, so Niedergesäß, seien für ihn allerdings "überhaupt nicht überraschend" gewesen, sie entsprächen in etwa denen aus dem Schulentwicklungsgutachten des Landkreises.

Der mögliche Bau einer Berufsschule und einer Fachoberschule müssten, so Niedergesäß, unabhängig von der Realisierung eines Gymnasiums betrachtet werden: "Ich bin nicht der Meinung, dass man die Schultypen gegeneinander ausspielen sollte." In allen drei Fällen wird nach Prognose des Landrats in diesem Jahr eine Entscheidung fallen - auch über eine Zeitschiene und die mögliche Finanzierung. Brigitte Keller, Leiterin der Abteilung Zentrales und Bildung, betonte, dass der Bau einer Berufsschule finanziell anders zu bewerten ist als der anderer Schulen: "Eine Berufsschule finanziert sich zu 100 Prozent über Gastschulbeiträge."

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