Asylbewerber in Ebersberg:Regierung senkt Zuteilungsquote

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Das Landratsamt freut sich über die aktuelle Entwicklung in der Zuteilung von Asylbewerbern. Denn die Zahl der Personen, die der Landkreis pro Woche unterbringen muss, sinkt.

Von Wieland Bögel, Ebersberg

Die Zahl der Asylbewerber, die der Landkreis pro Woche unterbringen muss, sinkt merklich. Von diesem Montag an müssen wöchentlich Schlafplätze für bis zu 27 Flüchtlinge gefunden werden, zu Monatsbeginn waren es noch 61. Im Landratsamt freut man sich über diese Entwicklung, verweist aber gleichzeitig darauf, dass man weiterhin dringend auf der Suche nach neuen Unterkünften sei.

Die Entscheidung der Regierung von Oberbayern, die Zuweisung von Flüchtlingen in den Landkreis zu reduzieren, "bedeutet natürlich eine Entlastung, über die ich sehr erleichtert bin", sagt Landrat Robert Niedergesäß (CSU). Allerdings sei es auch höchste Zeit gewesen: "So wie die letzten Monate wäre es nicht mehr lange weitergegangen. Allein seit Januar haben wir in unserem Landkreis 280 Asylbewerber aufgenommen."

Die erste Reduzierung gab es Anfang Februar

Bereits Anfang Februar hatte es eine zunächst vorläufige Reduzierung der Zuweisungen gegeben, damals wurde die Zahl auf 37 gesenkt. Dass es dauerhaft bei den niedrigeren Quoten bleibt, sei aber nicht sicher, betont man im Landratsamt. Niedergesäß verweist auf eine Prognose der Regierung von Oberbayern, wonach im laufenden Jahr mit mindestens einer Million Flüchtlinge zu rechnen sei, "entsprechend kann die Quote für Ebersberg auch jederzeit wieder nach oben gesetzt werden".

Doch auch die geringeren Zuweisungszahlen bedeuteten noch keine Entspannung im Landkreis, betont Niedergesäß. Schließlich müssten auch bei 27 Neuankömmlingen pro Woche zahlreiche weitere Unterkünfte geschaffen werden, im Landratsamt geht man von einem Bedarf in Höhe von 1200 Schlafplätzen bis Jahresende aus. Außerdem benötige man noch rund 900 neue Plätze, um die derzeit als Notquartier genutzten Schulturnhallen räumen und auslaufende Mietverhältnisse ersetzen zu können. Des weiteren suche man Wohnungen für Asylbewerber, die ein Bleiberecht erhalten haben und darum aus den Unterkünften des Kreises ausziehen müssen.

"Der Landkreis ist also weiterhin auf der Suche nach Wohnraum für Asylbewerber", sagt Niedergesäß und appelliert an alle Bürger, geeignete Räumlichkeiten an den Kreis zu vermieten. Wer freie Immobilien und Interesse an einer Vermietung hat, kann sich beim Landratsamt unter der Telefonnummer (08092) 823 199 melden. Hier gibt es auch weitere Informationen zum Thema Vermietungen an den Landkreis.

© SZ vom 23.02.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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