Ebersberg:Vielfältiges Engagement

Ebersberg: Die meisten Geehrten engagieren sich schon seit Jahrzehnten für die Allgemeinheit. Der Landrat (Fünfter von links) zollt ihnen großes Lob.

Die meisten Geehrten engagieren sich schon seit Jahrzehnten für die Allgemeinheit. Der Landrat (Fünfter von links) zollt ihnen großes Lob.

(Foto: Christian Endt)

Landrat Robert Niedergesäß überreicht Orden und Urkunden an Ehrenamtliche

Von Carolin Schneider, Ebersberg

304 Jahre Ehrenamt waren am Mittwochabend im Hermann-Beham-Saal des Landratsamtes versammelt, verkündete Landrat Robert Niedergesäß (CSU). Dabei waren es gerade zehn Landkreisbürger, die für ihr Engagement gewürdigt wurden. Deren Einsatz ist so groß und vielfältig, dass die Jahre, die sie sich bereits engagieren, zusammengezählt diese große Zahl ergeben, erläuterte der Landrat. Er dankte besonders den Anwesenden für ihren Einsatz, jedoch vergaß er auch nicht, die vielen anderen Ehrenamtlichen, die an diesem Abend nicht ins Landratsamt geladen waren, zu erwähnen. "Die Kultur hier im Landkreis wäre lange nicht so schön ohne unsere Ehrenamtlichen", so der Landrat. Deswegen sei es ihm ein besonderes Anliegen, gleich drei Arten von Auszeichnungen zu vergeben: Ehrenurkunden für verdiente Feldgeschworene, die kommunale Dankurkunde und das Ehrenzeichen des Ministerpräsidenten.

Die Anerkennung vom Ministerpräsidenten erhielten vier Landkreisbürger, die sich schon jahrelang und teilweise in mehreren Vereinen engagieren: Angelika Ertl aus Poing übernahm bereits 2009 die Leitung des Vereinskartell in der Gemeinde und organisiert außerdem jährlich das Poinger Straßenfestival. Durch ihre freundliche, offene Art falle es ihr leicht, für jede Veranstaltung ein gut funktionierendes Netzwerk aufzubauen, sagte der Landrat in seiner Laudatio. Unter anderem beim Gebirgstrachtenerhaltungsverein Ebrachtaler und der Jagdgenossenschaft Ebersberg engagiert sich Dorothea Lang bereits seit über 30 Jahren. Neben diesen Aufgaben sei es ihr auch ein Anliegen, den Förderverein des Behindertenwerkes Steinhöring zu unterstützen. In vielen Kirchseeoner Vereinen trifft man Rudolf Rothhaupt, etwa in der Krieger- und Soldatenkameradschaft, im Obst- und Gartenbauverein und im Helferkreis Asyl. Deshalb sei er schon eine Institution und aus der Vereinswelt von Kirchseeon nicht mehr wegzudenken, so Niedergesäß. Schon seit 1971 ist Wolfgang Uebelacker aus Kirchseeon Mitglied im Perschtenbund Soj. Als erster Vorsitzender sei er der die treibende Kraft dort und sorge mit Leidenschaft dafür, die Tradition der Perschten aufrechtzuerhalten.

Die kommunale Dankurkunde erhielt der Hohenlindener Gemeinderat Werner Hirt. Eine Ehrenurkunde für ihr jahrelanges Engagement als Feldgeschworene gab es für Ludwig Deuringer aus Forstinning, Fritz Fleidl aus Steinhöring (beide für 25 Jahre) sowie die Glonner Anton Hauser, Martin Kronester und Peter Wimmer für 40 Jahre. Die Feldgeschworenen arbeiten mit den Vermessungsbehörden zusammen, sie sorgen etwa dafür, die Grenzen von Grundstücken erkennbar zu machen. Deshalb richtete auch Hans Rumpfinger, Leiter des Amtes für Digitalisierung, Breitband und Vermessung, seinen Dank an die Feldgeschworenen. "Ihre Arbeit ist wichtig, aber schauen Sie bitte auch, dass Nachwuchs nachkommt", appellierte er an die Männer. Denn junge Feldgeschworene gebe es selten. In dieser Hinsicht gab es am Abend einen Lichtblick: Der 14-jährige Jakob nahm die Urkunde für seinen Großvater Fritz Fleidl entgegen, der aus gesundheitlichen Gründen nicht an der Feier teilnehmen konnte. Bis vor ein paar Wochen habe er noch nicht einmal gewusst, dass sein Großvater sich als Feldgeschworener engagiert. Das habe er erst wegen der Ehrung erfahren. Ob er vielleicht in Zukunft ein Feldgeschworener sein möchte? "Ich kann es mir vorstellen", sagt Jakob. "Denn ich setze mich auch sehr gerne für die Gesellschaft ein."

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