Ebersberg:Viel in Bewegung

Für elf Asylunterkünfte laufen 2017 und 2018 die Verträge aus

Die Vermieter im Landkreis sind offenbar skeptisch, Verträge mit anerkannten Flüchtlingen abzuschließen - selbst dann, wenn sie die Häuser oder Wohnungen bisher dem Landkreis als Unterkünfte für Asylbewerber zur Verfügung gestellt haben. Diese Erfahrungen haben die Verantwortlichen im Landratsamt gemacht. "Leider nur in wenigen Fällen" sei es bisher gelungen, die Vermieter zu überzeugen, die Verträge künftig direkt mit den Flüchtlingen abzuschließen, so Landratsamts-Sprecherin Evelyn Schwaiger. Dabei ist das eigentlich das Modell, das die Regierung von Oberbayern bevorzugen würde. Denn die vielen kleinen Asylbewerberunterkünfte, die es derzeit noch gibt, sollen sukzessive aufgelöst werden. Die Idee wäre, dass bereits anerkannte Flüchtlinge, für die der Landkreis eigentlich gar nicht mehr zuständig ist, die Räume übernehmen.

Mehr als 300 Flüchtlinge sind im Landkreis derzeit auf Wohnungssuche

Grund für die schrittweise Auflösung der dezentralen Unterkünfte sei, dass die Verwaltung größerer Unterkünfte und die Betreuung der Bewohner dort einfacher sei, so Schwaiger. Im Landkreis gibt es derzeit noch 39 dezentrale Unterkünfte, für zwei von ihnen laufen noch in diesem Jahr die Mietverträge aus, weitere neun Verträge enden 2018. Betroffen sind in diesem Jahr 36 Bewohner, im kommenden Jahr 158. Bei jedem Vertrag werde zunächst mit dem Vermieter, dann mit der Regierung von Oberbayern über eine mögliche Verlängerung verhandelt, so Schwaiger. Sei dies nicht möglich, bemühe man sich zunächst, die Bewohner in anderen Unterkünften im Landkreis zu verteilen. Erst wenn auch das nicht gelingt, regelt die Regierung von Oberbayern eine Umverteilung in einen anderen Landkreis.

Sollten auch anerkannte Flüchtlinge, so genannte "Fehlbeleger", von der Auflösung einer Unterkunft betroffen sein, werden sie laut Auskunft aus dem Landratsamt nicht auf die Straße gesetzt: Wenn der Betroffene selbst keine andere Wohnung finde, könne er in diesem Fall in eine andere dezentrale Unterkunft umziehen, erläutert Schwaiger. Insgesamt leben derzeit noch 316 Fehlbeleger in den Asylunterkünften.

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