Gleich mehrmals sackte er Mobiltelefone ein, einmal 750 Euro in bar, dazu Versicherten- und Scheckkarten, Fahrkarten, Ausweise und Schüssel. In den meisten Fällen waren die Opfer des 27-jährigen Diebes in der S-Bahn eingeschlafen, als er zuschlug. Sein Pech: In allen sechs Fällen, die der Polizei bekannt wurden, wurde der Täter durch Überwachungskameras in der S-Bahn oder am Bahnsteig gefilmt. Aufgrund der Bilder konnte ein Beamter der Landespolizei den Dieb identifizieren. Nun wurde der Mann auf der Basis dieser Aufnahmen, die von der Bundespolizei ausgewertet wurden, vom Ebersberger Amtsgericht zu einer Haftstrafe verurteilt.
Bereits im März 2014 war der junge Mann ins Visier der Polizei geraten. Vier der insgesamt sechs Taten wurden ihm damals zugeschrieben. Bei einer von der Staatsanwaltschaft angeordneten Wohnungsdurchsuchung wurden im Juni 2014 mehrere Kleidungsstücke beschlagnahmt, die der Beschuldigte zur Tatzeit getragen hatte und mit denen er auch auf den Kamerabildern zu sehen ist. Nun fand der Prozess in Ebersberg statt, dabei zeigte sich der Angeklagte geständig. Eine Bewährungsstrafe stand bei ihm nicht zur Debatte, nicht zuletzt deshalb, weil der 27-Jährige gerade eine Bewährungsstrafe wegen Taschendiebstahls verbüßte. Insgesamt hielt das Ebersberger Amtsgericht eine Gesamtfreiheitsstrafe von einem Jahr und sieben Monaten für angemessen. Rechtskräftig ist das Urteil aber noch nicht, der Beschuldigte hat Berufung eingelegt.