Veranstaltung:VHS-Vortrag zu Rassismus in Bayern

Vor Kurzen holte unter anderem das Bündnis "Bunt statt braun" Daniela Krause nach Grafing. Sie ist vom Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung in Bielefeld und Mitautorin der Studie "Fragile Mitte - Feindselige Zustände". Die Friedrich-Ebert-Stiftung hatte die Untersuchung in Auftrag gegeben, um subtile rechtsextreme Einstellungen in Deutschland zu untersuchen. Am Donnerstag, 19. November, lädt die Ebersberger VHS zusammen mit dem Bündnis zur Folgeveranstaltung ein. Ihr Titel: "Der Extremismus der Mitte - Rassismus in Bayern." Referent Thies Marsen gilt als einer der profiliertesten deutschsprachigen Journalisten zu den Themen NS-Vergangenheit und Neofaschismus. Während die Präsentation der "Mitte-Studie" nach den Gründen für rechtsextreme Einstellungen suchte, geht es bei Marsen um deren konkreten Auswirkungen in Bayern. Und dazu gehören Meldungen wie jene aus dem niederbayerischen Wallersdorf, wo ein Molotow-Cocktail in ein Flüchtlingsheim flog. Oder die Nachricht aus Schwabach in Mittelfranken, wo das Auto einer engagierten Bürgerin von Unbekannten zerstört wurde. Genauso wie die Morddrohungen an den Bürgermeister von Pfaffenhofen in Oberbayern, weil dieser sich für den Bau einer Moschee stark macht.

Nicht immer seien die Täter Neonazis vom sogenannten Rand der Gesellschaft, heißt es in der VHS-Veranstaltungsbeschreibung. "Seit Pegida ist Rassismus auch in der sogenannten Mitte wieder hoffähig. Und je mehr sich rassistisches Gedankengut auch im Mainstream breitmacht, umso mehr fühlen sich Neonazis im Recht, wenn sie Gewalt ausüben - als Ausführende dessen, was die schweigende Mehrheit nur zu denken wagt."

Der Vortrag "Der Extremismus der Mitte - Rassismus in Bayern" beginnt um 19.30 Uhr im Raum 403 bei der VHS in der Ebersberger Dr.-Wintrich-Straße 3. Der Eintritt ist frei.

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