Ebersberg:Verstärkung für die Heimaufsicht

Bisher ist eine Mitarbeiterin allein für alle Einrichtungen zuständig

Die Überstunden haben sich angehäuft, die Aufgaben waren kaum mehr zu bewältigen. Nun bekommt die Mitarbeiterin, die im Ebersberger Landratsamt für die Heimaufsicht zuständig ist, endlich Verstärkung: Der Kreis- und Strategieausschuss hat eine zusätzliche Vollzeitstelle für diesen wichtigen Aufgabenbereich bewilligt, der Kreistag wird in Kürze diese Entscheidung bestätigen. Eine andere Option gibt es an sich nicht, denn es geht um das Wohl der Bewohner der Senioren- und Behinderteneinrichtungen im Landkreis.

Die Mitarbeiterin, die eine 0,75-Stelle hat, hatte selbst Alarm geschlagen, dass sie alleine nicht mehr zurechtkommt. Denn sie ist inzwischen für die Kontrolle von 14 stationären Pflegeeinrichtungen, fünf Behinderteneinrichtungen und 23 betreuten Wohngruppen zuständig. Jede Pflege- und Behinderteneinrichtung muss sie mindestens einmal pro Jahr kontrollieren und darüber einen Prüfbericht erstellen. Unverzüglich handeln muss die Pflegefachfrau, wenn Beschwerden über problematische Zustände in Heimen an sie herangetragen werden.

Doch das ist bei weitem nicht alles: Die Heimaufsicht berät auch die Bewohnervertretungen und bestellt die Bewohnerfürsprecher. Umfassende Beratungen etwa zu baulichen Standards gehören ebenfalls zum Aufgabenspektrum, und sogar die Personalausstattung in den Heimen muss die Fachfrau ständig im Blick haben und Ordnungswidrigkeiten verfolgen. Vermehrt würden Verwaltungsakte angefochten und Widerspruchs- und Klagevorlagen erforderlich, heißt es in der Sitzungsvorlage, die Margrita Schwanke-Berner vom Personalservice des Landratsamts dem Kreisausschuss vorgelegt hat. Und auch die Schlussfolgerung ist sehr deutlich: "Im Hinblick auf das hohe Haftungsrisiko und auf die Gefahr, dass Bewohner zu Schaden kommen können, wird hierfür eine zusätzliche Verwaltungsstelle in Vollzeit beantragt." Nach Angaben von Landratsamts-Sprecherin Evelyn Schwaiger ist es in der Vergangenheit "gerade noch" gelungen, die Pflichtaufgaben zu erfüllen.

Zuständig ist der Landkreis für die Heimaufsicht seit 2002. Hintergrund der schwierigen Situation bei der Heimaufsicht ist laut Schwaiger die Tatsache, dass die Personalausstattung immer gleich geblieben ist. Verändert hätten sich aber die Anforderungen. So habe die Anzahl der Seniorenheime im Kreis zugenommen, darüber hinaus sei auch der Prüfauftrag ausgeweitet worden. Die neue Stelle soll nun so bald wie möglich besetzt werden: "Wenn der Kreistag den Stellenplan mit dem Haushalt verabschiedet, kann die Stelle umgehend ausgeschrieben werden."

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