Ebersberg:Traktor trotz Naturschutz

Landwirtschaftliche Nutzung am Egglburger See ist erlaubt

Gefährden Hunde den Naturschutz mehr als Traktoren? Diese Frage könnten sich einige Hundehalter aktuell bei ihrem Spaziergang am Egglburger See stellen. Im dortigen Naturschutzgebiet Vogelfreistätte herrscht von Mitte März bis 31. Juli Anleinpflicht für Vierbeiner. Der Grund ist, dass im dichten Schilf seltene Vogelarten brüten, die dabei nicht von herumspringenden Hunden gestört werden sollen. Doch während die meisten Gassigeher noch brav mit der Leine unterwegs sind, fahren gleichzeitig große Traktoren über die Felder und mähen einige der Wiesen ab. Ein Grund für manche Hundehalter, sich zu wundern.

"Es ist klar, dass die Regelung nicht immer auf Verständnis stößt", sagt Max Finster, stellvertretender Leiter der Unteren Naturschutzbehörde in Ebersberg. Doch Bestandteil der Verordnung, welche die Nutzung des Landschaftsschutzgebiets festlegt, sei die Erlaubnis für eine ordnungsgemäße landwirtschaftliche Nutzung. Aus diesem Grund dürfen Landwirte auch während der Brutzeiten ihre Wiesen mähen. "Wir können den Landwirten nicht vorschreiben, wann sie ihre Wiesen bewirtschaften dürfen", erklärt Finster. Außerdem seien es seiner Ansicht nach ohnehin nur wenige Felder, die zum aktuellen Zeitpunkt schon gemäht werden. Insbesondere nicht im Kernbereich des Naturschutzgebiets direkt am See - also in dem Areal, wo auch die Leinenpflicht besteht. "Auf die große Fläche gesehen, ist der Schnittzeitpunkt später."

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