Ebersberg:Stammplatz an der Urne

Ebersberg: Erst wählen, dann zählen heißt es wieder im September. Damit das Ergebnis schnell feststeht, helfen Ehrenamtliche beim Auswerten der Stimmen.

Erst wählen, dann zählen heißt es wieder im September. Damit das Ergebnis schnell feststeht, helfen Ehrenamtliche beim Auswerten der Stimmen.

(Foto: Peter Hinz-Rosin)

Die Gemeinden sind zuversichtlich, genügend Helfer für die Bundestagswahl im September zu finden

Von Marc Dimitriu, Ebersberg

Während es bundesweit immer wieder Probleme gibt, ausreichend Wahlhelfer zu finden, sieht die Lage in den Gemeinden des Landkreises Ebersberg entspannt aus. Für die am 24. September stattfindende Bundestagswahl machen sich die Verantwortlichen im Ebersberger Landkreis bis jetzt jedenfalls wenig Sorgen. Laut den Mitarbeitern der Rathäuser locken vor allem auch die im Vergleich zu Kommunalwahlen einfachere und schnellere Auszählung der Stimmzettel und die Aufwandsentschädigung, das sogenannte "Erfrischungsgeld", die freiwilligen Helfer.

Florian Huhndt von der Gemeinde Vaterstetten ist guter Dinge, die erforderlichen 168 Wahlhelfer für die 24 Wahllokale zusammen zu bringen: "Wir machen auch schon seit etwa drei Monaten auf der Homepage des Rathauses Werbung dafür." In der Regel gebe es genug Freiwillige, die schon seit Jahren dabei sind und gerne immer wiederkommen. Entschädigt werden die Vaterstettener Helfer mit 55 Euro und kostenlosen Getränken.

Auch in Grafing wird schon im Amtsblatt geworben, allerdings gibt es hier nur 35 Euro Erfrischungsgeld, dafür aber eine Brotzeit. Probleme, genügend Ehrenamtliche zu finden, die die etwa 30 Mitarbeiter der Verwaltung unterstützen, gab es hier bisher noch nicht, sagt Markus Weißmüller, der Leiter des Ordnungsamtes. 110 bis 120 Helfer werden für die 14 Wahllokale in Grafing voraussichtlich benötigt.

Erik Ipsen vom Rathaus Ebersberg zeigt sich ebenfalls zuversichtlich: "In der Stadt gibt es ausreichend Stammhelfer, und auch Mitarbeiter des Rathauses und vom Landratsamt sind immer dabei." Trotzdem würde er sich über einige neue Gesichter freuen, die sich für 40 Euro und eine Brotzeit ein paar Stunden Zeit nehmen würden, um die Stimmzettel auszuzählen. 104 Wahlhelfer braucht die Stadt Ebersberg erfahrungsgemäß für ihre 13 Wahllokale.

In den kleineren Gemeinden im Landkreis wie Bruck, Steinhöring oder Hohenlinden ist man noch nicht so weit. Die Planungen würden erst Ende Juni bis Anfang Juli gemacht, man habe ja noch genügend Zeit, berichten die Verantwortlichen in den Rathäusern. Natürlich seien hier auch weniger Wahlhelfer nötig, und es gebe einen festen Stamm an Ehrenamtlichen. Die Höhe der Aufwandsentschädigungen steht bislang noch nicht fest.

Für den Fall, dass sich trotzdem zu wenige Freiwillige finden, können Kommunen ihre Bürger zum Wahlhelferehrenamt verpflichten. Wer keinen Ablehnungsgrund nennen kann oder unentschuldigt fehlt, kann mit einem Ordnungsgeld belegt werden, das je nach Bundesland unterschiedlich hoch ist. In Berlin muss man beispielsweise bis zu 1000 Euro zahlen. Ausgeschlossen von dieser Verpflichtung sind Wahlberechtigte, die am Wahltag das 65. Lebensjahr bereits vollendet haben, Mitglieder des Bundestages, des Europaparlaments oder der Landtage. Doch zu solchen Ordnungsmaßnahmen wird man im Landkreis voraussichtlich nicht greifen müssen.

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