Ebersberg:Pflegenotstand bekämpfen

CSU fordert Kooperation zwischen Kreisklinik und Fachhochschule

Das vom Kreis beschlossene Bildungspaket aus Erweiterungen der bestehenden Schulen sowie der Errichtung einer Berufsschule und eines fünften Gymnasiums könnte um eine Komponente erweitert werden. Um dem Pflegenotstand zu begegnen, soll die Pflegeberufsausbildung "Krankenpflegehelfer/ -in" sowie ein Angebot eines Bachelorstudiengangs Pflege mit dem Abschluss "Bachelor of Science" als Kooperation zwischen der Pflegeberufsschule an der Kreisklinik und einer Fachhochschule etabliert werden. Das fordert die CSU-Kreistagsfraktion in einem Antrag an den Kreistag.

Die Initiative dazu haben Kreisrätin Marina Matjanovski und Kreisvorsitzender Thomas Huber ergriffen. "Wir wollen, dass den Schülern unserer Real- und Mittelschulen im Landkreis mit diesem erweiterten Berufsbildungsangebot neue Perspektiven geboten werden", so Matjanovski und Huber. Aktuell fehlten 180 examinierte Pflegekräfte im Landkreis. Mit der Verlegung der Altenpflegeschule aus Baldham nach München reduziere sich die Zahl der Pflege-Ausbildungsplätze im Landkreis. Zudem habe die Anzahl der eingehenden Bewerbungen für die ausgeschriebenen nicht besetzten Stellen in der Krankenhauspflege deutlich abgenommen. Es werde immer schwieriger, Pflegefachkräfte und Auszubildende zu finden. "Ohne Gegenmaßnahmen ist die pflegerische Grundversorgung der Bevölkerung nicht mehr sichergestellt", befürchtet Marina Matjanovski, die die Branche gut kennt. Matjanovski ist als Krankenschwester in der Ebersberger Kreisklinik beschäftigt.

Um dem jetzigen Defizit und den zu erwartenden Steigerungen abzuhelfen, entstehe der Druck, ein integriertes Langfristprogramm für mehr und bessere schulische und akademische Ausbildung, Schaffung von bezahlbarem Wohnraum und das Anbieten von attraktiven Arbeitsplätzen im pflegerischen Bereich im Landkreis zu initiieren. "Dafür müssen jetzt die Voraussetzungen an unserer Klinik geschaffen werden", so der Landtagsabgeordnete Thomas Huber. "Durch ein zeitgemäßes Pflegeausbildungsangebot bekommen die Pflegeeinrichtungen einen Skill-Mix aus verschiedenen Pflegeberufen, der die Qualität der Pflege sichert und die Quantität der Pflegenden erhöht", so Thomas Huber und Marina Matjanovski. Der Antrag wird von der FDP unterstützt.

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