Ebersberg:Peng oder nicht

KVE Jahresausstellung 2017 - Jurorenausstellung im Grundbuchamt

Kunst oder Gefahr? Um diese Frage geht es bei der Jahresausstellung des Ebersberger Kunstvereins.

(Foto: Peter Hinz-Rosin)

Kontroverse um Kunstwerk

Waffen aller Art sind in Gerichtsgebäuden verboten, das Ebersberger Amtsgericht macht da keine Ausnahme und weist seine Besucher sogar ausdrücklich darauf hin. Aber was, wenn die Waffe Teil eines Kunstwerkes ist, das in den Räumen der Behörde ausgestellt werden soll? Um diese Frage entspinnt sich im März eine heftige Kontroverse zwischen dem Künstler Peter Kees und Christian Berg, dem Direktor des Amtsgerichtes.

Dieses stellt dem Ebersberger Kunstverein für seine Jahresausstellungen stets die Galerie im angeschlossenen Grundbuchamt zur Verfügung. Diesmal ist auch eine Installation von Kees dabei, bei der man zwei Mal abdrücken soll: Zunächst machen die Besucher mit einer Sofortbildkamera ein Foto von sich, auf dieses kann dann mit einem Luftgewehr geschossen werden. Der "Kunstschießplatz", wie Kees sein Werk genannt hat "will Gefühle und die Frage provozieren: Kann man auf sich oder andere schießen?"

Kann man vielleicht schon, sollte man aber nicht in den Räumlichkeiten des Amtsgerichtes tun, findet dessen Direktor. Er weist seine Mitarbeiter an, das bewaffnete Kunstwerk zu entfernen: "Auf die Schlagzeile, dass hier im Gerichtsgebäude jemand durch eine Waffe verletzt wurde, bin ich nicht scharf." Scharf fällt die Reaktion des Künstlers aus, er bezichtigt Berg der Zensur.

Letztlich wird die Kontroverse um das Event selbst zu einem, einige Wochen später, bei der Finissage der Ausstellung, gibt es eine öffentliche Diskussion zwischen den Kontrahenden. Eine Annäherung zwischen den beiden gibt es dabei zwar nicht - aber immerhin eine durchaus kurzweilige Debatte.

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