Ebersberg:Orientierungshilfe

Minister Markus Söder stellt geodätischen Referenzpunkt vor.

Von Barbara Mooser

Eines stellt der Sprecher schon gleich mal klar: Über irgendetwas, was nicht den Anlass des Termins betrifft, werde sein Chef definitiv nichts sagen. Dabei gäbe es möglicherweise doch einiges, was Finanzminister Markus Söder gerne loswerden würde - angesichts seines immer stärker zu Tage tretenden Machtkampfs mit Ministerpräsident Horst Seehofer. Dieser hat sich zuletzt so unzufrieden über seine möglichen Nachfolger gezeigt, dass er nicht ausgeschlossen hat, sein Amt auch über das Jahr 2018 hinaus zu behalten.

Ebersberg: Wo es lang geht, erklärt Markus Söder seinen Ebersberger Parteifreunden Walter Brilmayer, Robert Niedergesäß und Thomas Huber (von links).

Wo es lang geht, erklärt Markus Söder seinen Ebersberger Parteifreunden Walter Brilmayer, Robert Niedergesäß und Thomas Huber (von links).

(Foto: Peter Hinz-Rosin)

Doch darüber kein Wort an diesem Montagmittag, der zwar mit frostigen Temperaturen aufwartet, an dem Söder dennoch ein warmer Empfang am Ebersberger Waldmuseum bereitet wird. Es geht darum, den 16. geodätischen Referenzpunkt in Bayern einzuweihen. Der hilft dabei, eigene GPS-Empfänger besonders genau einzustellen. Auch Söder selbst legt sein Handy auf den Referenzpunkt. Doch zur eigenen Standortbestimmung braucht er das nicht, wie er sagt: "Ich weiß, wo ich stehe: bei Freunden."

Drei Minuten nach zwölf ist er an diesem Montag in Ebersberg angekommen, zehn Minuten später ist der Termin schon wieder vorbei. Dann gibt es noch einen Eintrag im Goldenen Buch im gemütlich warmen Gastraum der Ebersberger Alm. Landtagsabgeordneter Thomas Huber räumt eilends Besteck und Servietten beiseite, damit das gute Stück Platz hat, dann blättert Söder das Buch erst mal durch. "Wir haben jetzt nichts vorbereitet, weil Sie wollten ja selber . . .", setzt Ebersbergs Bürgermeister Walter Brilmayer an. "Was wollte ich selber?", sagt Söder und grinst ein bisschen. "Schreiben", antwortet Brilmayer matt. Danach setzen sich Söder und die anderen Ehrengäste noch ein bisschen zusammen und wer weiß - vielleicht plaudert der Finanzminister in dieser Runde möglicherweise doch noch ein bisschen aus dem Nähkästchen.

Draußen drängt sich unterdessen eine kleine Gruppe um den frisch installierten Referenzpunkt: Es sind 25 Geocacher, darunter sogar Gäste aus der Schweiz, die sich mit Hilfe des Punktes auf eine erste Schatzsuche begeben. Damit es andere ihnen künftig gleich tun können, hat die Vermessungsverwaltung den Standort am Waldmuseum ausgesucht. Die Vermessungsverwaltung will das Angebot sukzessive ausbauen, künftig soll jeder bayerische Landkreis mindestens einen öffentlichen Referenzpunkt erhalten.

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