Ebersberg:Oben turnen, unten essen

Ebersberg: Beim Einbau einer Lüftung wurde im Herbst entdeckt, dass die Mauern der Turnhalle beschädigt sind. Jetzt soll sie erneuert werden.

Beim Einbau einer Lüftung wurde im Herbst entdeckt, dass die Mauern der Turnhalle beschädigt sind. Jetzt soll sie erneuert werden.

(Foto: Hinz-Rosin)

Der Neubau in der Floßmannstraße soll Schülern, Sportlern und der Nachmittagsbetreuung zugutekommen. Besonders die neue Mensa wird dringend benötigt, derzeit findet das Mittagessen in vier verschiedenen Räumen statt.

Von Annalena Ehrlicher, Ebersberg

"Wir müssen wissen, was wir wollen, bevor wir bauen", fasste Bürgermeister Walter Brilmayer (CSU) nun die Aufgabe zusammen. Diese lautet: Neubau der Schulturnhalle in der Floßmannnstraße. Der Abriss des maroden Baus steht seit zwei Jahren fest - nun nehmen die Pläne klarere Umrisse an. Die "wesentliche Änderung", so Anna Maria Pfleger, ist, dass nun "die Schülerbetreuung ins Parterre geht und die Turnhalle in den ersten Stock."

Dies hat laut Pfleger zwei Vorteile: So würde es den Ablauf der Schülerbetreuung vereinfachen, wenn deren Räume auf einer Ebene mit der Schule wären. Zum anderen könne die Turnhalle statt der zunächst vorgesehen 5,5 Meter eine Deckenhöhe von zirka sieben Meter haben. "Das wünschen sich sowohl die Schule als auch der Sportverein", so Pfleger. Dies bestätigte TSV-Chef Martin Schedo von der CSU-Fraktion: "Für uns ist das eine erhebliche Verbesserung vor allem für die Trainingszeiten." Er regte außerdem an, dass die neue Halle mittig trennbar sein solle.

Im Parterre, das eine Fläche von etwa 190 Quadratmetern umspannt, wäre Platz für eine Mensa mit 100 Plätzen. Zudem sind eine Spülküche, Personalräume sowie Stauraum eingeplant, genau wie Umkleiden und Sanitäranlagen. Eine weitere Verbesserung ist der geplante Zugang über die Bürgermeister-Müller-Straße. So kann die Schule abgesperrt bleiben, während Vereine abends die Halle nutzen oder in der Mensa Veranstaltungen stattfinden.

Ein zusätzlicher Effekt ist, dass Schul- und Betreuungsbetrieb stärker getrennt sind, darauf wies Peter Hölzer von der Schülerbetreuung hin. "Mit zirka 120 Kindern pro Mittagessen müssen wir rechnen", erklärte er. Die Mensa werde "sehnsüchtig erwartet", um nicht wie bisher in vier verschiedenen Räumen essen zu müssen.

Kosten von vier Millionen Euro

Um die Barrierefreiheit zu gewährleisten, ist beim Haupteingang ein Lift eingeplant, über den man alle Geschosse erreicht. Günter Obergrusberger (CSU) warf ein, dass wegen möglicher Sportverletzungen der Aufzug groß genug für eine Trage sein müsse. Der Vorschlag wurde für weitere Überlegungen notiert.

Auch Philipp Goldner (Grüne) formulierte einen Einwand: In der aktuellen Planung sei nur eine Spülküche vorgesehen. "Das bedeutet, dass die Mensa immer Catering in Anspruch nehmen muss." Aus eigener Erfahrung könne er sagen, dass "vor Ort kochen meist günstiger und qualitativ besser sei." Auch wenn das nicht sofort konkret werde, solle man sich die Option offen halten.

Auf Anfrage von Edi Zwingler (FW) erklärte Christian Stalla vom Bauamt, dass die Traufe des Gebäudes zwar 1,5 Meter höher werde als bisher, die Gesamthöhe jedoch immer noch unter dem First des Altbaus liege. Marina Matjanovski (CSU) wies auf den "gesellschaftlichen Trend zur Ganztagsschule" hin. "Momenten wird das zwar in Grafing aufgefangen - aber was, wenn das auch in Ebersberg konkret wird?" Schulleiter Alexander Bär erwiderte, dass man die Mensa in jedem Fall weiter nutzen könne, jedoch zusätzliche ausdifferenziertere Räume benötigt würden. "Tatsache ist momentan jedoch, dass wir eine sehr gute Betreuung haben und die Eltern das flexible Konzept schätzen", sagte er.

Bürgermeister Brilmayer war es vor allem wichtig, sicherzustellen, dass der Stadtrat keine Fehlinvestition tätigt: "Es wäre der Super-Gau, in zehn Jahren festzustellen, dass das alles obsolet ist", sagte er, immerhin kostet der Neubau rund vier Millionen Euro. Die Ausschussmitglieder sahen dieses Risiko jedoch nicht und befürworteten das Nutzungskonzept einstimmig. Nun muss noch der Technische Ausschuss am 13. Dezember den konkreten Bauplänen ebenfalls zustimmen, dann kann kommendes Jahr gebaut werden.

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