Ebersberg:Norovirus-Welle in Kreisklinik gestoppt

Laut Krankenhausleitung ist der vergangene Woche ausgebrochene Erreger unter Kontrolle

Ronen Steinke

Die Entwarnung kam mit Ankündigung. Bereits vorige Woche hatte der Geschäftsführer der Ebersberger Kreisklinik, Stefan Huber, gesagt, dass der Betrieb im Krankenhaus voraussichtlich von Montag an wieder normal laufen werde; am Montag folgte die per Pressemitteilung verbreitete Nachricht: Der medizinische Betrieb in allen Bereichen und auf allen Stationen in Ebersberg laufe wieder normal. Der Norovirus, der Anfang vergangener Woche dort ausgebrochen war, sei überwunden. 90 Menschen hatten sich in der Kreisklinik zeitweise mit dem gefährlichen Erreger infiziert - auch Pflegepersonal. Bis Freitag war die Zahl der Erkrankten jedoch bereits wieder auf acht Menschen gesunken. Nun ist die Welle offenbar ganz gestoppt.

Der Ärztliche Direktor der Klinik, Chefarzt Hans Schneider, ergänzte: "Niemand muss mehr besorgt sein, sich an der in der letzten Woche aufgetretenen Infektion anzustecken." Die Hygienerichtlinien der Klinik hätten sich in der akuten Phase bewährt. Es waren zum Beispiel im ganzen Haus Gegenstände desinfiziert worden. Auch waren betroffene Patienten isoliert worden. Ideale Voraussetzungen für die Übertragung findet das Virus gerade in Gemeinschaftseinrichtungen, weshalb enge Kontakte zwischen Patienten zur Eindämmung des Virus getrennt werden mussten.

Die Fragen, die viele Patienten und deren Angehörige seit der vergangenen Woche beschäftigen, sind damit zum Teil immer noch unbeantwortet. Wie der Virus, der heftige Durchfälle und Erbrechen verursacht, ins Krankenhaus eingeschleppt wurde, ist noch immer nicht ersichtlich - und die Frage ist für eine zukünftige Vermeidung einer solchen Situation nicht unwichtig. In der vergangenen Woche war darüber spekuliert worden.

Weil der Erreger auch im Grafinger Seniorenhaus aufgetreten war und dieses Haus das Essen von der Kreisklinik bezieht, war eine der Theorien, dass das Virus auf dem Weg über das Essen weitergegeben wurde. Dies ließ sich jedoch nicht bestätigen, wie der Klinik-Geschäftsführer Stefan Huber in der vergangenen Woche der SZ sagte. Sowohl das Gewerbeaufsichtsamt als auch das Gesundheitsamt hätten bestätigt, dass die Kreisklinik keine Hygiene-Fehler gemacht habe.

Woran es stattdessen lag? Die Mitteilung der Kreisklinik vom Montag bezieht hierzu keine Stellung. Weder der Geschäftsführer Stefan Huber noch der Chefarzt Hans Schneider waren am Dienstag für Nachfragen erreichbar. Der Leiter des Gesundheitsamts Ebersberg, Hermann Büchner, der die Reaktionen der Kreisklinik auf den Ausbruch des Virus in der vergangenen Woche eng begleitet hatte, ist in dieser Woche verreist. So steht weiter im Raum, was Huber zuletzt zur SZ gesagt hatte: "Es gibt hunderttausend Möglichkeiten, wie das passiert sein könnte."

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