Im Prozess um den Überfall auf einen Ebersberger Döner-Imbiss hat das Landgericht München am Donnerstagmorgen ein mildes Urteil gefällt. Nach dem Angriff mit drei verletzten Zuwanderern vor zwei Jahren müssen nur zwei der acht Angeklagten ins Gefängnis.
Nach sechs Verhandlungstagen sind die beiden Hauptangeklagten Markus N., 36, und Maximilian G., 28, zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt worden. Der angeklagte N. muss für vier Jahre und drei Monate, der mitangeklagte G. für zwei Jahre und vier Monate ins Gefängnis. "Es war ein ausländerfeindlicher Hintergrund", sagte die Richterin bei der Urteilsverkündung. Sie blieb damit unter den Forderungen des Staatsanwalts. Der hatte knapp sieben Jahre für N. und drei Jahre für G. gefordert. Patrick E., 28, war bereits vorbestraft und muss nun für ein Jahr und zwei Monate in Haft.
Drei weitere Angeklagte wurden zu Bewährungsstrafen verurteilt. Andreas S.,32 und Stefan G., 26, erhielten Strafen zwischen zwölf und 19 Monaten, auch für sie hatte die Staatsanwaltschaft Haftstrafen gefordert. Der dritte Bewaffnete im Imbissladen war Johannes B., hier folgte das Gericht der Forderung der Staatsanwaltschaft. Marco C., 25, und Lukas R., 24, wurden ebenfalls schuldig gesprochen, sie bekamen eine Geldstrafe, die so gering ist, dass beide nicht vorbestraft sind. Die Staatsanwaltschaft hatte höhere Geldstrafen gefordert, womit beide vorbestraft gewesen wären.
Die Attacke auf den Döner-Laden vor knapp zwei Jahren gilt als einer der schlimmsten fremdenfeindlichen Übergriffe in der Region um München. Nach einem Wiesnbesuch versammelten sich die Männer in einer nahegelegenen Wohnung und zogen mit einem Baseballschläger, einer Holzstange und einem Schlosserhammer zum Imbiss. Ein Mitarbeiter und zwei Gäste wurden verletzt, wohl auch ein dunkelhäutiger Mann, der aber nicht ausfindig gemacht werden konnte.
