Ebersberg:16 Millionen für Landratsamt II

Ebersberg: 3500 Quadratmeter Nettonutzfläche bietet die Neuerwerbung des Landkreises. Sie ist damit nur unwesentlich kleiner als das Landratsamt selbst.

3500 Quadratmeter Nettonutzfläche bietet die Neuerwerbung des Landkreises. Sie ist damit nur unwesentlich kleiner als das Landratsamt selbst.

(Foto: Christian Endt)

Der Kreis kauft das Sparkassengebäude in Ebersberg und will damit seine Platzprobleme dauerhaft lösen

Von Barbara Mooser, Ebersberg

Noch prangt das Sparkassenlogo deutlich sichtbar an der Fassade, bald aber wird die Adresse am Sparkassenplatz 1 das einzige sein, was noch an die frühere Nutzung des repräsentativen Gebäudes erinnert. Künftig nämlich wird hier ein großer Teil der Kreisverwaltung untergebracht: Der Landkreis kauft das Gebäude für 12,1 Millionen Euro, das hat Landrat Robert Niedergesäß (CSU) in der jüngsten Sitzung des Kreis- und Strategieausschusses bekannt gegeben. Inklusive Nebenkosten und Umbau kostet die Immobilie den Kreis etwa 16 Millionen Euro. Damit ist die Erweiterung des Landratsamts am bestehenden Standort endgültig vom Tisch.

Die Mitarbeiter werden froh sein, mussten sie doch bereits jahrelang aufgrund der Sanierung und Aufstockung des Altbaus Baulärm und Staub aushalten. Abgeschlossen war diese Maßnahme 2014, doch wenig später war bereits klar, dass der Platz dennoch nicht annähernd reicht. Geplant war daher ursprünglich ein Erweiterungsbau über dem Parkdeck, hier sollten Büros für 60 Mitarbeiter entstehen. Sechs Millionen Euro sollte diese Maßnahme kosten.

Zwischenzeitlich allerdings ist mit der früheren Zentrale der Kreissparkasse eine attraktive Immobilie auf den Markt gekommen, mit der sich die Platzprobleme des Landkreises schneller und dauerhafter lösen lassen. "Das Landratsamt unseres sehr dynamisch wachsenden Landkreises hätte damit eine echte und sehr geeignete Zukunftsperspektive, und das Ganze in großer räumlicher Nähe - eine glückliche Fügung", hatte Niedergesäß im September betont. Damals stand aber noch eine Entscheidung des Kreistags zum geplanten Kauf aus. Inzwischen sind die Verhandlungen abgeschlossen, der Kaufvertrag ist besiegelt. Die Neuerwerbung des Landkreises, für die er im kommenden Jahr eine erste Rate von vier Millionen Euro bezahlen muss, bietet laut Landratsamts-Sprecherin Evelyn Schwaiger 3500 Quadratmeter Netto-Nutzfläche und ist somit etwas kleiner als das etwa 400 Meter entfernte Stammhaus, das über 4400 Quadratmeter Büroflächen verfügt. Bezogen wird das frühere Sparkassengebäude nach anstehenden Umbauten voraussichtlich im Frühjahr 2018.

Mit dem Erwerb des Gebäudes der Kreissparkasse sollen künftig alle Fachbereiche in den beiden Häusern an der Eichthalstraße und am Sparkassenplatz konzentriert werden. Eine erste Grobplanung sieht nach Angaben Schwaigers vor, dass in dem neu erworbenen Gebäude die Bereiche Bau und Umwelt, die Zulassungs- und Führerscheinstelle, der Bürgerservice und die Zentralverwaltung untergebracht werden sollen. Gerade für ein zentrales Bürgerbüro wäre die frühere Schalterhalle nach Einschätzung des Landrats gut geeignet.

Bisher sind einige Bereiche des Landratsamts noch in verschiedenen Außenstellen, die auf die ganze Stadt verteilt sind, untergebracht. Die Zulassungs- und Führerscheinstelle ist in der Kolpingstraße angesiedelt, das Veterinäramt sowie das Sachgebiet kommunale Abfallwirtschaft und Kreisstraßen in einem Pavillon neben der Realschule, die Energieagentur und das Sachgebiet, das für besondere soziale Leistungen und Wohnungswesen zuständig ist, im alten Postgebäude gegenüber dem Landratsamt. Das Schulamt residiert seit Jahren in einem Häuschen neben dem Landwirtschaftsamt.

Insgesamt zahlt der Kreis momentan für seine Außenstellen jährliche Mietkosten in Höhe von 200 000 Euro. Denkbar wäre einer ersten Einschätzung zufolge, dass künftig der Kreis sogar einen Teil seiner neuen Immobilie untervermietet und damit Einnahmen erzielt, entschieden ist aber noch nichts.

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