Ebersberg:Mehrfamilienhaus geht in Flammen auf

Zwei Menschen können sich vor dem Feuer aus dem Gebäude in Ebersberg mit leichten Verletzungen retten.

Inga Rahmsdorf

Lichterloh ist am Dienstagnachmittag ein Haus in der Candid-Huber-Straße in Ebersberg in Flammen gestanden. Zwei Personen waren in dem Gebäude, als der Brand ausbrach. Sie kamen mit leichten Verletzungen und Rauchvergiftungen davon. Eine 76-jährige Mieterin, die im Obergeschoss wohnte, musste aus dem Fenster und über eine Leiter gerettet werden. Das Erdgeschoss habe da bereits lichterloh gebrannt, sagte der Brandschutzleiter Uli Proske.

Ebersberg: Die Feuerwehrleute mussten Löcher in das Dach schlagen, um auch von dort den Brand löschen zu können.

Die Feuerwehrleute mussten Löcher in das Dach schlagen, um auch von dort den Brand löschen zu können.

(Foto: Photographie Peter Hinz-Rosin)

50 Feuerwehrleute, Polizisten und Rettungssanitäter waren mehr als eine Stunde im Einsatz. Zwischenzeitlich stieg aus allen Fenstern und aus dem Dach des Mehrfamilienhauses dicker Qualm auf. Die Polizei schätzt den Schaden auf etwa 100 000 Euro, so dass auch die Brandfahnder der Kripo Erding eingeschaltet wurden, die nun voraussichtlich die Ermittlungen in dem ausgebrannten Haus fortführen werden. Die Ursache des Brandes ist noch unklar.

Nach Angaben des Hauseigentümers war das Feuer durch einen Ölofen ausgelöst worden. Ein Ventil sei undicht gewesen aus dem Öl ausgelaufen sei, sagte Besitzer Johann Christian Brandl. Er hatte auch selbst im Haus gewohnt, konnte sich selbst noch aus dem brennenden Gebäude retten Dabei zog er sich leichte Verletzungen zu. Im Keller habe ein Tank mit etwa 1000 Liter Öl gestanden, aus dem der Ölofen mit einer elektrischen Pumpe versorgt wurde. Er habe noch versucht, das heiße Öl mit einem Lappen aufzufangen und das Feuer zu löschen, schilderte Brandl die Situation. Dann habe plötzlich alles Feuer gefangen. "Rasend schnell war überall Rauch, ich musste mich ducken, um rauszukommen", sagt der 52-Jährige. Mit versengten Haaren und eingerußtem Gesicht musste er dann mit ansehen, wie das Haus, das sein Großvater 1950 gebaut hatte, ausbrannte. "Ich habe es gerade noch geschafft, ein Regalbrett mit Unterlagen aus dem brennenden Haus zu ziehen", berichtet der Hauseigentümer sichtlich geschockt.

Der Notruf war laut Brandschutzleiter Proske gegen 15.25 Uhr eingegangen. Vier Minuten später sei die Feuerwehr in der Candid-Huber-Straße eingetroffen und habe mit dem Löschen begonnen. Die Feuerwehrleute, die mit Einsatzkräften aus Ebersberg, Grafing und Oberndorf angerückt war, kletterten auch auf das Dach, entfernten Dachziegel und schlugen Löcher in den Dachstuhl, um das Feuer zu löschen.

Nach etwa 20 Minuten hatten die Einsatzkräfte das Feuer unter Kontrolle, es stiegen allerdings immer noch dicke Rauchwolken aus dem Gebäude aus. Es dauerte etwa eine Stunde, bis das Feuer endgültig gelöscht war. Trotzdem war das Erdgeschoss weitgehend ausgebrannt und auch der Dachstuhl des Hauses wies erhebliche Brandschäden auf. Betroffen waren zwei Wohnungen im Erdgeschoss und eine Wohnung im ersten Stock. "Da ist nichts mehr zu retten", sagte der Brandschutzleiter Proske. Bei der Bauweise sei alles sehr leicht in Flammen aufgegangen. Der Boden zwischen den Etagen sei mit Füllmaterial wie Stroh gefüllt gewesen, dass man bei dem Bau des Hauses noch als Dämmmaterial eingesetzt hatte. "Da war der Feuerwiderstand gleich Null", erklärte Proske. Der Brand habe sich sehr schnell ausgebreitet, und so sei es oberste Priorität für die Feuerwehr gewesen, zu verhindern, dass die Flammen auf die angrenzenden Wohnungen und auf den angrenzenden Neubau übergriffen.

Bei den Löscharbeiten sei zwar die Decke vom Spitzboden hinuntergebrochen und auf einen Feuerwehrmann gefallen, verletzt worden sei jedoch keiner der Einsatzkräfte, so Proske. Zahlreiche Schaulustige verfolgten die Löscharbeiten der Feuerwehr.

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