Mehr Geld gegen Gewalt:Neue Fachkraft für Frauennotruf

Der Landkreis Ebersberg will das Hilfsangebot personell besser ausstatten, geplant sind 30 zusätzliche Stunden

Der Landkreis Ebersberg will künftig dem Frauennotruf mehr Unterstützung gewähren: Einem Antrag des Vereins, eine weitere Stelle im Umfang von 30 Stunden zu finanzieren, wolle man entsprechen. Das hat Landrat Robert Niedergesäß (CSU) in einem Pressegespräch am Montag angekündigt.

Seit 1989 ist der Verein "Frauen helfen Frauen im Landkreis Ebersberg" Träger der Beratungsstelle für Frauen und Mädchen, die Gewalt erlebt haben. Seit 2008 betreut der Verein auch eine Interventionsstelle. Bislang wurden die zahlreichen Aufgaben zum großen Teil von den ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen erledigt, lediglich eine Vollzeitstelle, die sich zwei Sozialpädagoginnen teilen, wird bisher vom Landkreis finanziert. Inzwischen aber, so heißt es auch in dem Antrag an den Landkreis, sind die Vorstandsmitglieder in vollem Umgang berufstätig. "Wir stellen fest, dass wir vor allem für die umfassenden Verwaltungstätigkeiten des Vorstandes nicht die Zeitressourcen aufbringen können, die wir für die Bewältigung der Führungs-, Verwaltungs- und Personalaufgaben benötigen", schreiben sie. Die beiden hauptamtlichen Kräfte sind bereits jetzt laut dem Antrag durch Beratungstätigkeiten und Netzwerkarbeit gut ausgelastet.

Eine Lösung wäre nach Einschätzung der Expertinnen vom Frauennotruf daher die Einstellung einer Fachkraft, die die geschäftsführende Verwaltung und zusätzlich Beratungstätigkeiten übernehmen könnte. Die Argumente der Expertinnen des Frauennotrufs seien nachvollziehbar, so der Landrat, die Zusammenarbeit sei auch bisher vertrauensvoll gewesen. Daher befürworte er die personelle Aufstockung, "damit sie ihre Arbeit gut machen können". Kosten wird das den Landkreis etwa 40 000 Euro jährlich.

Offiziell behandelt wird der Antrag in der Sitzung des Sozialausschusses des Kreistags am 21. März. Dann geht es auch um zwei Anträge der Kreistagsfraktionen der Grünen und der SPD, beide fordern, dass die Situation für misshandelte Frauen verbessert und über neue Wege der Betreuung nachgedacht wird.

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