Ebersberg:Kurze Atempause

Zwei Wochen lang kommen keine neuen Flüchtlinge in den Landkreis

Ein klein wenig österliche Ruhe erleben die Landratsamtsmitarbeiter, die sich um die Unterbringung und Betreuung von Asylbewerbern kümmern: Weder in dieser Woche noch in der kommenden werden neue Flüchtlinge am Landratsamt ankommen, für die es Quartiere zu bieten gilt. Dies liegt nach Angaben von Landratsamtssprecherin Evelyn Schwaiger daran, dass der Kreis derzeit seine eigene Quote erfüllt hat. Ob es allerdings eine längere Atempause sein wird, das wird sich erst nach den Osterfeiertagen zeigen. Dann soll laut Schwaiger eine neue Verteilungsquote für Oberbayern und damit auch für den Landkreis bekannt gegeben werden. Prognosen seien schwierig, ob Ebersberg künftig wieder mehr oder weniger als 27 Flüchtlinge wöchentlich zusätzlich unterbringen muss: "Das kommt auf die politische Entwicklung an." Anfang März lebten 1580 Asylbewerber im Landkreis, hinzu kommen 116 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge.

Die Arbeiten an den großen Flüchtlingsunterkünften in Pliening und Poing kommen unterdessen voran. Die Traglufthalle in Pliening wird wohl Mitte April von den ersten Asylbewerbern bezogen. Zuvor sollen sich die Bürger noch ein Bild von der Wohnsituation in der Halle machen können, die für 300 Menschen ausgelegt ist. Ein Tag der offenen Tür ist am 10. April geplant. Die genaue Uhrzeit will das Landratsamt noch festlegen. Die Eröffnung der ebenfalls 300 Menschen fassenden Halle in der Nachbargemeinde Poing wird derzeitigen Planungen zufolge Ende April folgen.

Während einige Monate lang keine unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge neu in den Landkreis gekommen sind, weil Bayern hier seine Quote schon früh übererfüllt hat, wird sich das laut Schwaiger voraussichtlich im Frühjahr wieder ändern. "Es gibt noch nichts Konkretes", so die Landratsamtssprecherin. Die notwendigen Einrichtungen für die jungen Leute, die sich ohne ihre Eltern auf die Flucht begeben haben, seien aber bereits im Aufbau. Von den 116 unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge, die Anfang März im Landkreis lebten, sind die meisten im Berufsbildungswerk St. Zeno in Kirchseeon untergebracht. Daneben gibt es sieben weitere Standorte, teilweise werden dort aber jeweils nur zwei oder drei junge Leute betreut.

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