Ebersberg:20-Jähriger im Klostersee ertrunken

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Ein seit Sonntagnachmittag vermisster junger Mann kann nach aufwendiger Suche von Feuerwehr, Wasserwacht und Polizei nur noch tot geborgen werden

Von Wieland Bögel, Ebersberg

Der junge Mann, der seit Sonntagnachmittag im Klostersee vermisst wurde, ist ertrunken. Nach intensiver Suche durch Spezialisten und Leichenspürhunde der Bereitschaftspolizei konnte der 20-Jährige am Montagabend nur noch tot aus dem beliebten Badesee geborgen werden, in dem er laut Zeugenaussagen am Sonntag untergegangen war. Wie die zuständige Polizeiinspektion Ebersberg mitteilt, handelt es sich offenbar um einen 20-jährigen Asylbewerber, der im Landkreis lebt.

Am Ufer des Sees spielten sich am Montagnachmittag teilweise dramatische Szenen ab. Freunde und Angehörige des Vermissten versuchten auf das abgesperrte Gelände rund um den Klostersee zu gelangen, um den 20-Jährigen selber zu suchen, nachdem die Suche der Helfer von Polizei, Wasserwacht und Feuerwehr lange Zeit ohne Erfolg geblieben war. Gesucht wurde der Verunglückte bereits seit dem späten Sonntagnachmittag. Gegen 16.15 Uhr wurden die Retter alarmiert, weil ein junger Mann im Wasser des Klostersees versunken und nicht wieder aufgetaucht sei. Dieser sei, wohl um sich zu waschen, am nördlichen Ufer nahe des Sprunggerüstes in den See gestiegen, so die Polizei, obwohl der Mann Nichtschwimmer war. Ob der Mann betrunken war, ist unbekannt. Laut dem stellvertretenden Leiter der Ebersberger Polizei, Franz Tischler gebe es aber keine Hinweise auf Alkohol oder Drogen. Vermutlich verlor der 20-Jährige den Halt, geriet in tiefes Wasser und tauchte nicht mehr auf. Zwar sind sofort nach seinem Verschwinden andere Badegäste dem jungen Mann hinterher gesprungen, berichtet der Kommandant der Ebersberger Feuerwehr, Ulrich Proske, konnten ihn aber nicht mehr erreichen.

Außer auf modernstes technisches Gerät setzten die Helfer bei der Suche nach dem vermissten jungen Mann auch auf einen Spürhund. (Foto: Christian Endt)

Bis in die Abendstunden wurde am Sonntag daraufhin der See abgesucht. Im Einsatz waren die Ebersberger und die Glonner Feuerwehr sowie die Wasserrettung des Roten Kreuzes aus Haar und aus Wasserburg. Zunächst suchten die Retter von Schwimmbrettern aus nach dem Vermissten, aber vergeblich. Gleich zu Beginn der Rettungsaktion kreiste außerdem ein Hubschrauber mit Wärmebildkamera über dem See, allerdings ebenfalls ohne Ergebnis. Insgesamt waren drei Boote und bis zu sieben Taucher gleichzeitig auf dem Klostersee, der junge Mann konnte aber nicht gefunden werden. Ebenfalls erfolglos verlief die intensive Suche rund um den Steg bei der Ausflugsgaststätte im Osten des Sees. Dort liegt der Abfluss des Gewässers, die Retter vermuteten, dass der 20-Jährige von der Strömung dorthin getrieben worden sein könnte. Mit langen Holzstangen untersuchten die Helfer darum das Gebiet in der Nähe des Ablaufes.

Erste Hinweise, dass tatsächlich ein Mensch im Klostersee ertrunken ist, lieferte dann am Sonntagabend ein Leichenspürhund der Polizei. Dieser war per Schlauchboot über den See gefahren worden und hatte auch angeschlagen, sagt Tischler. Aufgrund der einsetzenden Dunkelheit, konnten die Taucher diesem Hinweis am Sonntag aber nicht mehr nachgehen. Gleich am Montagvormittag gegen 8 Uhr wurde die Suche per Hubschrauber fortgesetzt. Doch auch aus der Luft sei der Vermisste nicht zu entdecken gewesen, so Tischler.

Die Freunde des 20-Jährigen beschrieben der Polizei die Stelle, wo er ins Wasser gegangen war. (Foto: Christian Endt)

Gegen Mittag trafen dann Spezialisten der Bereitschaftspolizei am Klostersee ein. Diese untersuchten das Gewässer zunächst mittels Sonar auf Hinweise, wo der Vermisste sein könnte. Bis in die Nachmittagsstunden waren die Fachleute damit beschäftigt. Auch der Leichenspürhund kam am Montag erneut zum Einsatz und schlug auch erneut an. Aufgrund dessen und der Informationen aus der Sonaruntersuchung gingen gegen 16 Uhr zwei Polizeitaucher ins Wasser und suchten jene Stellen ab, an denen sich der Ertrunkene möglicherweise befinden könnte. Doch zunächst ohne Erfolg. Erst nach nahezu zwei Stunden Suche bestätigten sich die Befürchtungen, ein Taucher fand den Vermissten am Grund des Sees. Gegen kurz nach 18 Uhr konnte die Leiche des 20-Jährigen schließlich von den Tauchern geborgen werden.

© SZ vom 26.08.2014 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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