Ebersberg:Ist das eine Hitze

Gummiflamingos haben die Gummistiefel verdrängt, der Sommer ist im Landkreis Ebersberg angekommen. Die einen genießen die Sonne - andere werden kreativ

Von Peter Hinz-Rosin (Fotos) und Korbinian Eisenberger (TEXT)

Die Ebersberger Luft ist in diesen Tagen besonders heiß, das macht aber wenig, wenn sie in einem aufgepumpten Flamingo drin ist. Der pinke Gummi-Vogel hat es gut, er darf mit Diana und Esra im Poinger Bergfeldsee planschen. Als Gummistiefel könnte man bei solchen Bildern fast schon neidisch werden. Statt an Kinderfüßen durch Pfützen zu watscheln, hängen in Wolfesing zwei Stiefel an einem Gartenzaun, jemand hat sie zu Blumentöpfen umfunktioniert. So schnell geht es, und man wird vom Fußschmuck zur Zaundeko.

Im Landkreis Ebersberg hat halt jeder seine eigene Art, mit der Gluthitze umzugehen. Am Badesee in Markt Schwaben kann man Schwimmnudeln ins Wasser katapultieren lassen und dann hinterherspringen. Das ist eine modernere Badespaß-Variante, bei der es auf Sprungkraft und Präzision ankommt. Dem Feierabend-Krauler im Klostersee in Ebersberg geht es hingegen vor allem um die Schnelligkeit, wichtig ist, dass man Kondition hat, sonst kann sich so eine Trainingseinheit ganz schön hinziehen. Wer auf dem Floß am Bergfeldsee in der Sonne schmort, der braucht hingegen eine gute Sonnencreme. Ansonsten kann es passieren, dass man am nächsten Tag wie ein Apache daherkommt.

Die einen nutzen den Sommer zum Baden und Sporteln, wer arbeiten muss, für den kann die Hitze zu einer echten Herausforderung werden. Für Landwirte hat die Trockenheit zwar den Vorteil, dass sich so schnell Heu machen lässt. Das Problem ist aber, dass man Gefahr läuft, selbst auszutrocknen. In Wiesham bei Grafing hat ein findiger Landwirt sich deshalb einen eleganten Sonnenschutz für seinen Bulldog gebastelt. Wer heute in der Landwirtschaft noch was reißen will, der muss kreativ sein, das muss diesem Bulldogfahrer keiner mehr erklären.

Deutlich risikobereiter sind in diesen heißen Tagen die Autofahrer. Manche kaufen sich extra einen Wagen ohne Dach, damit einem die Sonne so richtig schön aufs Haupt zwiebelt. Im Fachjargon heißt das Cabriolet, Kritiker dieses Wagentyps sprechen bisweilen von einem Schmarrn. Zumal es in dieser Region Verkehrsteilnehmer gibt, die der Sonne ganz unverschuldet ausgeliefert sind: Radfahrer etwa befinden sich bei solchen Wetterverhältnissen in einer schier ausweglosen Situation. Ein Schirm auf dem Radl ist eine unhandliche Angelegenheit, und trotzdem kann man sich die Strapazen erleichtern: Statt das Radl im Schuppen zu lassen, hat ein Radler in Unterlaufing bei Ebersberg sich einfach eine mobile Dusche mitgenommen. Wer braucht schon einen Gummi-Flamingo, wenn man so eine fesche Gießkanne hat.

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