Auszeichnung:Ironie mit Farbenspiel

Hubert Maier und Bianca Patricia sind mit ihren Werken die diesjährigen Preisträger

Von Peter Kees, Ebersberg

Im Rahmen der Vernissage der Jahresausstellung des Ebersberger Kunstvereins wurden auch dieses Jahr wieder zwei Preise vergeben. Den Kunstpreis der Stadt Ebersberg erhält der 1960 geboren und seit 1988 als freischaffender Steinbildhauer in Moosach bei Grafing tätige Hubert Maier für seine Steinskulptur "Die Macht der Bilder". Das preisgekrönte Werk ist eine aus Diabas gefertigte 25 x 35 x 9 Zentimeter große Skulptur. In Stein gehauen ist ein Negativ- oder Diafilmstreifen, in dessen Bildmitte ein steinerner Berg sitzt. Ein ironischer Verweis auf den Umgang mit Bildern im Zeitalter der digitalen Medien. Ironie und Witz, häufig auch skurrile Momente prägen Maiers künstlerische Auseinandersetzungen ohnehin häufig. Stein ist dabei grundsätzlich sein Material. In Ebersberg ist Hubert Maier längst mit Skulpturen bekannt. So ist er zum Beispiel auch auf dem Skulpturenpfad im Ebersberger Forst vertreten. Hubert Maier freut sich natürlich sehr über diese Auszeichnung. Der Kunstpreis der Stadt Ebersberg ist mit 1500 Euro datiert. Glücklich ist auch die in Breslau geborene und in München lebende Künstlerin Bianca Patricia, die den diesjährigen Förderpreis, gestiftet von der Firma Boesner, für ihr Ölgemälde "Times Square 1" erhalten hat.

Auszeichnung: Einen unterhaltsamen Vernissage-Abend erlebten die Gäste am Samstag bei drei Stationen der Kunstvereinsausstellung - hier in der Alten Brennerei.

Einen unterhaltsamen Vernissage-Abend erlebten die Gäste am Samstag bei drei Stationen der Kunstvereinsausstellung - hier in der Alten Brennerei.

(Foto: Peter Hinz-Rosin)

Darauf abgebildet sind zwei Personen hinter einem halbdurchsichtigen Vorhang, die aus einem dunklen Zimmer hinaus auf eine flirrende, lichtdurchflutete Nacht am Times Square in New York blicken. Das Bild entstammt einer Serie der konzeptionell arbeitenden Künstlerin. Technik und Material ist bei ihr grundsätzlich der Idee untergeordnet. In diesem Fall inspirierte sie ein Aufenthalt in einem Hotelzimmer direkt am Times Square. Sie war fasziniert von den bunten nächtlichen Lichtspielen dort und wählte die Malerei, um dieses abzubilden. Nur in diesem Medium sah sie die Möglichkeit, den für sie so spannenden Moment des nächtlichen Blicks auf den Times Square mit seinen sekündlich wechselnden Farbspielen wieder zu geben. Farbpigmente arbeiten mit dem Licht des Raumes, in dem das Bild hängt, das sei beispielsweise mit Fotografie gar nicht möglich. Bianca Patricia erhält ein Preisgeld in Höhe von 750 Euro.

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