Ebersberg:Im Westen was Neues

Ebersberg: Künftig gehört ein Stück Grund zwischen dem Ortsteil Pötting und Kirchseeon zur Kreisstadt.

Künftig gehört ein Stück Grund zwischen dem Ortsteil Pötting und Kirchseeon zur Kreisstadt.

(Foto: Christian Endt)

Ebersberg wird bald etwas größer, Kirchseeon dafür etwas kleiner

Die Kreisstadt wird größer. Diesen Satz liest man häufig, wenn es um einen Zuwachs bei der Bevölkerung geht, obwohl dabei ja das Stadtgebiet so groß oder so klein bleibt wie zuvor. Nun jedoch wächst das Gebiet der Stadt Ebersberg tatsächlich, in seiner jüngsten Sitzung hat der Stadtrat zugestimmt, vom Nachbarn Kirchseeon einige tausend Quadratmeter Grund nahe des Weilers Pötting zu übernehmen, einschließlich eines Stücks Straße darauf.

Dieses ist auch der Grund, warum sich die Nachbarkommunen nun auf den Gebietstausch verständigt haben. Denn während der Ort Pötting zum Gebiet der Kreisstadt gehört, verläuft die Zufahrt zur B 304 auf etwa 275 Metern über Kirchseeoner Grund. Zwar sind die Zeiten vorbei, als an solchen Gebietsgrenzen grimmig dreinblickende Hellebardenträger Zoll kassierten, dennoch bringt der Hoheitswechsel auf der Zufahrtsstraße einige Schwierigkeiten mit sich.

So etwa beim Winterdienst, wie Erik Ipsen im Stadtrat erläuterte. Wenn nämlich der Ebersberger Bauhof im Ebersberger Ortsteil Pötting Schnee geräumt hat, bringt das den Pöttingern noch nicht unbedingt freie Straßen. Weil eben die Zufahrt zur Wasserburger Landstraße von den Kirchseeonern geräumt werden muss. Über deren Schneeräumfähigkeiten habe es gelegentlich Beschwerden gegeben, genau wie über die von der Marktgemeinde vorzunehmenden Instandhaltungsmaßnahmen: "Hinsichtlich des Straßenunterhalts gab es in der Vergangenheit immer wieder unterschiedliche Auffassungen über den Standard", so der Wortlaut des Sachvortrages.

Dies wurde auch an die Kirchseeoner Verwaltung herangetragen, wie bereits vor einigen Wochen im dortigen Gemeinderat zu erfahren war. Wie Bürgermeister Udo Ockel (CSU) damals dem Gremium berichtete, sei ihm gesagt worden, "dass die Ebersberger die Straßen viel besser machten als wir". Dies sollen die Ebersberger nach dem Beschluss des eigenen Stadtrats und des Kirchseeoner Gemeinderates nun auch tun - allerdings auf Kosten der Marktgemeinde.

Geplant ist, dass die Stadt das Stück Straße nach Pötting von Kirchseeon übernimmt und mit einer neuen Asphaltschicht versieht. Die dafür anfallenden Kosten - in Rede stehen etwa 12 000 Euro - sollen allerdings die Kirchseeoner zahlen. Diesem Arrangement hatte der dortige Gemeinderat bereits im Frühjahr zugestimmt, "denn Straßen sanieren können wir ja nicht", wie Ockel damals etwas amüsiert anmerkte.

Nun haben auch die Ebersberger Stadträte die Gebietsänderung abgesegnet, ohne Gegenstimmen wurde die Verwaltung beauftragt, das entsprechende Verfahren einzuleiten, damit die Kreisstadt tatsächlich etwas größer werden kann.

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