Ebersberg:Gegen den Trend

Firmengründungen nehmen im Landkreis zu

Entgegen dem oberbayerischen Trend wollen im Landkreis Ebersberg wieder mehr Menschen ihr eigener Chef werden. Insgesamt 1231 Personen meldeten 2016 ein Gewerbe an, ein Plus von 6,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Im Gegensatz dazu verzeichnet der Regierungsbezirk 2016 den siebten Rückgang in Folge. Während die Neugründungen in Ebersberg sogar um 7,7 Prozent auf 1131 zugenommen haben, bleiben die Betriebsübernahmen mit einem Minus von 5,7 Prozent allerdings weiterhin rückläufig. Laut den Angaben der IHK für München und Oberbayern gab es lediglich 100 Übernahmen von bestehenden Betrieben.

Die IHK fordert mehr staatliche Unterstützung für Gründer

Sonja Ziegltrum-Teubner, Vorsitzende des IHK-Regionalausschusses Ebersberg, betont die Auswirkungen der aktuell guten Geschäftslage auf das Gründergeschehen: "Der Arbeitsmarkt in der Region München bietet fast flächendeckend Vollbeschäftigung. In diesem Umfeld ist es besonders schwierig, bei potenziellen Gründern das Interesse an einer Selbstständigkeit und den damit verbundenen Risiken zu wecken. Umso mehr freut es mich deshalb natürlich, wenn Ebersberg als einziger Landkreis in der Region München steigende Gewerbeanmeldungen verzeichnet."

Die Parsdorfer Unternehmerin fordert aber weiterhin mehr Unterstützung für Gründer und Betriebsnachfolger. "Wir brauchen ein besseres Gründungsklima mit weniger Bürokratie und einfacheren Steuerregeln. Bereits in der Schule müssen die Chancen und der Wert des Unternehmertums für die Gesellschaft deutlich gemacht werden", so Ziegltrum-Teubner. Am beliebtesten sind im Landkreis Gründungen im Handel (18,5 Prozent), im Baugewerbe (13,7 Prozent), bei Freiberuflern sowie in technischen und wissenschaftlichen Dienstleistungen (jeweils 11,8 Prozent). Bei den Übernahmen liegt das Baugewerbe vorne (39 Prozent), gefolgt von Handel und Gastgewerbe (jeweils 17 Prozent).

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