Ebersberg:Die digitale Revolution

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Unternehmen sollen vom neuen Gründerzentrum profitieren

Von Anselm Schindler, Ebersberg

Seit Monaten häufen sich auf dem Areal nördlich des Rosenheimer Bahnhofes tonnenweise Kies und Erde. Dort wo bislang nur riesige Löcher im Boden klaffen, soll ab April 2017 ein Digitales Gründerzentrum (DGZ) entstehen - eines von zwölf in Bayern. Und davon soll auch die Wirtschaft im Landkreis Ebersberg profitieren, das zumindest verspricht sich der CSU-Landtagsabgeordnete Thomas Huber aus Grafing. Er rührt derzeit kräftig die Werbetrommel für das "Stellwerk 18". Diesen Titel haben die Initiatoren dem Projekt gegeben.

Im September 2018 soll das Gründerzentrum seinen Betrieb aufnehmen, in Zusammenarbeit mit der Rosenheimer Hochschule werden junge Absolventen hier dabei unterstützt werden, digitale Geschäftsideen zu verwirklichen. Das Zentrum soll dafür kostengünstig Geräte, Büros und Räumlichkeiten für Workshops und Präsentationen zur Verfügung stellen, und die jungen Nachwuchsunternehmer coachen. Huber sieht im Rosenheimer DGZ eine große Chancen für die Gründer von modernen Start-up-Unternehmen aus der Region. Und auch was den Fachkräftemangel betrifft, hofft Huber auf eine Entlastung durch das "Stellwerk 18". Modernste Technik könne die fehlenden Arbeitskräfte ersetzen, ist der Landtagsabgeordnete überzeugt. Den Zuschlag für das Zentrum erhielt die Rosenheimer Hochschule in einem bayernweiten Bewerbungsverfahren. "Es hat sich gelohnt", kommentiert das Thomas Huber, der selbst im Kuratorium der Hochschule sitzt.

Bis zu 60 IT-Unternehmen sollen auf den 1600 Quadratmetern Bürofläche des fünfstöckigen Gebäudes Platz finden. Ein IT-Unternehmen aus dem Landkreis habe bereits Interesse an einer Zusammenarbeit mit dem DGZ bekundet, sagt Matthias Rinck, wissenschaftlicher Mitarbeiter von Thomas Hubers Abgeordnetenbüro. Bislang ist unbekannt, um welches Unternehmen es sich handelt, und es wird sich auch erst zeigen müssen, inwieweit die Wirtschaft im Landkreis vom Gründerzentrum wirklich profitiert. Die Hoffnungen aber sind groß, fast schon euphorisch, so spricht Rinck von der "digitalen Revolution".

Auch im Ebersberger Gremium der Industrie- und Handelskammer (IHK) erwartet man sich positive Auswirkungen auf die heimische Wirtschaft. Ziel müsse sein, erklärt Sonja Ziegltrum-Teubner, neue Vorsitzende des IHK-Regionalausschusses Ebersberg, "dass dieses Gründerzentrum in Rosenheim zu einer Denkfabrik für Digitalisierung in der gesamten Region wird, von der auch kleinere und mittlere Unternehmen profitieren."

Wie viel der Bau des Zentrums genau kosten wird, ist noch unklar. Eine Zahl aber steht fest: Allein für die Vernetzung von Verbänden und Wissenschaft sind etwa 650 000 Euro von Unternehmen und Institutionen aus der Region Südostoberbayern zugesagt worden, das bayerische Wirtschaftsministerium hat diesen Betrag auf insgesamt 1,3 Millionen Euro verdoppelt.

© SZ vom 22.07.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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