Ebersberg:Die Container können endlich weg

Ebersberg: Mit dem Akkordeon seines Urgroßvaters untermalt Schulleiter Eberhard Laspe seinen Freudengesang.

Mit dem Akkordeon seines Urgroßvaters untermalt Schulleiter Eberhard Laspe seinen Freudengesang.

(Foto: Christian Endt)

In Ebersberg wird der Erweiterungsbau der Realschule feierlich eingeweiht

Von Lea Weinberg, Ebersberg

"Freu dich, liebe Schulfamilie, wir ziehen in den Neubau ein": Durch die Aula der Ebersberger Dr.-Wintrich-Realschule tönt der Gesang des Schulleiters Eberhard Laspe. Frei nach Ludwig van Beethoven leitet er die Feier zur Eröffnung des Erweiterungsbaus ein wenig holprig, aber charmant musikalisch ein. Dafür hat der Schulleiter das Akkordeon seines Urgroßvaters mitgebracht, mit dem er seinen Gesang untermalt.

Im September vor zwei Jahren begannen die Arbeiten zum zweiten Bauabschnitt des Erweiterungsbaus. Investiert wurden 5,4 Millionen Euro. Die Realschule kann sich jetzt über eine Mensa, viele neue Klassenzimmer und Fachräume freuen. "Es wurde hier Vorbildliches geschaffen", sagt Bürgermeister Walter Brilmayer.

Der Architekt Stefan Lippert betont, dass der Landkreis hohe Anforderungen an den Bau gestellt habe, der in Holzbauweise errichtet wurde und dennoch die Anforderungen eines Passivhauses erfüllen sollte. Aktuellen Messungen zufolge würden alle Vorgaben nicht nur eingehalten, sondern sogar übertroffen. Alle Klassenzimmer seien nach Westen ausgerichtet, um ein optimales Lichtverhältnis zu schaffen. "Die Flure sind als Begegnungsflächen hell und einladend", erklärt Stefan Lippert. Doch die Mensa sei der kommunikative Mittelpunkt des Erweiterungsbaus. "Das Gebäude und seine Räume sind geheime Miterzieher", erklärt der Architekt.

Die Ebersberger Realschule kann nun auch von den Provisorien Abschied nehmen. Denn in den vergangenen zwölf Jahren wurde ein Teil der Schülerinnen und Schüler in Containern unterrichtet. Nun würden paradiesische Zustände herrschen, sagt Wilhelm Kürzeder, der Ministerialbeauftragte der Realschulen. Es sei wichtig, in Bildung zu investieren, der Landkreis habe also "vernünftig investiert". Das zeige sich auch beim deutschen Lernatlas; als Schul -und Bildungslandkreis belege Ebersberg Platz drei von 144, so der Ministerialbeauftragte.

Die Bauzeit von 22 Monaten sei "ein relativ überschaubarer Zeitraum", sagt Landrat Robert Niedergesäß. Einige Zwischenfälle verlangsamten jedoch den Bau, so drang beispielsweise Grundwasser an die Oberfläche, was zu erheblichen Verzögerungen führte, erklärt der Schulleiter Eberhard Laspe. Die Neuntklässlerin Miriam Engelhardt kennt den neuen Erweiterungsbau bereits vom Unterricht. "Manche Klassenräume sind schon sehr klein", erzählt sie, "aber es ist toll, dass es so modern ist."

Für die Realschule soll dieses Bauprojekt aber nicht das letzte sein. Laut Robert Niedergesäß ist die Sanierung des Verwaltungsbaus schon in Planung, 1,2 Millionen Euro seien bisher für dieses Projekt vorgesehen. "Wir bauen weiter an einer neuen zukunftsorientierten Schule", erklärt der Landrat.

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