Ebersberg:Deutlich weniger neue Firmen

Gründerzahlen sinken 2015 das zweite Jahr in Folge

Immer weniger Landkreisbewohner wollen Chef im eigenen Unternehmen werden. Die Existenzgründerzahlen sanken 2015 bereits das zweite Jahr in Folge. Insgesamt meldeten im Landkreis Ebersberg 1156 Menschen ein Gewerbe an, 13,2 Prozent weniger als im Vorjahr. Damit fällt der negative Trend bei den Gewerbeanmeldungen deutlich stärker aus als im bayerischen und oberbayerischen Durchschnitt. Hier gingen die Existenzgründungen um 3,3 beziehungsweise 4,7 Prozent zurück.

Vor allem das Interesse, ein bestehendes Unternehmen zu übernehmen, hat im Landkreis Ebersberg spürbar nachgelassen. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes sanken die Betriebsübernahmen um 35,8 Prozent auf 106. Aber auch die Anzahl der Neugründungen sinkt weiter: Insgesamt meldeten im vergangenen Jahr 1281 Newcomer einen Betrieb an (minus zehn Prozent). Grund für den allgemeinen Rückgang ist nach Ansicht der IHK für München und Oberbayern die positive Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt.

"Wir haben im vergangenen Jahr mit einer durchschnittlichen Arbeitslosenquote von zwei Prozent im Landkreis ein absolutes Spitzenniveau und damit Vollbeschäftigung erreicht", sagt Georg Reischl, Vorsitzender des IHK-Gremiums Ebersberg. Damit nehme jedoch auch das Interesse an einer unternehmerischen Selbständigkeit ab. Stattdessen entschieden sich viele lieber für die sichere Festanstellung. Wer den Weg in die Selbständigkeit wagt, gründet im Landkreis am häufigsten ein Dienstleistungsunternehmen, gefolgt von Handelsbetrieben und Baufirmen. Bei den bestehenden Unternehmen wechselten die meisten Firmen im Baugewerbe den Besitzer.

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