Krankenhausbesuch:Dem Opfer geht es besser

Kommunalpolitiker besuchen verletzten Afghanen in der Klinik

Von Christian Endt, Ebersberg

Der 31-jährige Mann, der beim fremdenfeindlichen Überfall auf den Döner-Imbiss am Bahnhof Platzwunden und Blutergüsse erlitten hat, ist am Montag aus dem Krankenhaus entlassen worden. Er war blass, humpelte und wirkte geschwächt. Er habe Schmerzen von den Schlägen sagte er. Die Ärzte beruhigen nach der Visite, ihm gehe es soweit gut, er könne entlassen werden. Zuvor erhielt der Afghane noch Besuch aus der Politik. Am Vormittag war Landtagsabgeordnete Doris Rauscher (SPD) bei ihm. In der Kreisklinik traf sie auf Landrat Robert Niedergesäß und den Ebersberger Bürgermeister Walter Brilmayer (beide CSU).

"Wir sind hier, um Ihnen zu sagen: Was da passiert ist, das ist nicht Deutschland", sagte Niedergesäß. Er erkundigte sich nach dem Befinden des Verletzten und wünschte ihm gute Besserung. Die Politiker wollen am kommenden Wochenende eine parteiübergreifende Kundgebung gegen Rechts organisieren. Vorbild ist eine Veranstaltung im Januar. Damals ging es um den Anschlag auf die französische Satirezeitschrift Charlie Hebdo. "Es ist erschreckend, dass das Thema plötzlich so nah ist", sagte Doris Rauscher im Krankenhaus. "Ich kann's noch gar nicht fassen, dass so etwas bei uns passiert ist, in Ebersberg am Bahnhof."

Die Kundgebung soll wieder im Klosterbauhof stattfinden und auch wieder von Rudi Baumann und Band musikalisch begleitet werden. "Ich hoffe, dass ein Signal von allen Parteien im Kreistag ausgeht: Das ist nicht unser Landkreis, das tolerieren wir nicht", so Rauscher. Den genauen Termin müssten die Beteiligten noch abstimmen. Auch den verletzten Afghanen lud sie ein, sich zu beteiligen. Der Mann ist seit vier Jahren in Deutschland und lebt in Eglharting. Er arbeitet bei einer Pizza-Kette in München.

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