Ebersberg:Das Blut fließt wieder

Ebersberg: Während es 2016 nur sechs Blutspendetermine im Landkreis Ebersberg gab, waren es in diesem Jahr bis Ende Mai schon elf.

Während es 2016 nur sechs Blutspendetermine im Landkreis Ebersberg gab, waren es in diesem Jahr bis Ende Mai schon elf.

(Foto: Christian Endt)

Der Blutspendedienst des Roten Kreuzes im Landkreis hat sich nach Problemen stabilisiert

Von Marc Dimitriu, Ebersberg

Pünktlich zum 14. Weltblutspendertag an diesem Mittwoch kann das Bayerische Rote Kreuz (BRK) erfreuliche Zahlen für den Landkreis Ebersberg präsentieren. Nachdem sich im März vergangenen Jahres die städtischen Kliniken München, die auch den Landkreis mit abdeckten, von ihrem Blutspendedienst getrennt hatten, musste das BRK einspringen, was nicht ganz einfach war. Die Strukturen konnten nicht übernommen werden, weswegen es anfangs Probleme gab, die aber inzwischen überwunden sind.

"Wir mussten nach der Übernahme zunächst in ganz Oberbayern unsere Strukturen aufbauen und Kontakt zu unseren Kreisverbänden aufnehmen", hatte Stefanie Sklarzik vom BRK im August 2016 erklärt. Auch die Daten von aktiven Spendern konnten nicht übernommen werden, da diese medizinisch sensible Informationen enthalten und deshalb der ärztlichen Schweigepflicht unterliegen.

Die Spenderkartei ist wieder gut gefüllt

Mittlerweile sieht es aber wieder gut aus: Laut dem BRK-Kreisverband Ebersberg hat sich das Team inzwischen eingespielt. Es gibt regelmäßig Blutspendetermine, die immer abwechselnd in den Gemeinden stattfinden. Die Spenderkartei ist wieder gut gefüllt.

Sklarzik spricht von einer erfreulichen Entwicklung im Landkreis Ebersberg. Während es 2016 nur sechs Blutspendetermine gab, waren es bis Ende Mai 2017 schon elf. Die Zahl der in den ersten fünf Monaten dieses Jahres gespendeten Konserven liegt bei 1224. Im vergangenen Jahr waren es nur insgesamt 1310.

Auch die Anzahl der erschienenen Spender hat schon fast die gesamte Vorjahresmarke erreicht. 1440 waren es 2016 und immerhin schon 1374 bis Ende Mai 2017. Die Entwicklung der Erstspenden ist ebenfalls positiv. 2016 haben 425 hilfsbereite Menschen erstmals Blut abgegeben. Bis zum 31. Mai 2017 spendeten nun 288 Personen zum ersten Mal. Damit spendeten binnen fünf Monaten mehr als halb so viele wie im gesamten Jahr 2016.

Über Facebook will das BRK noch mehr Spender gewinnen

Der Ebersberger BRK-Kreisverband ist auch kurz davor, eine eigene Facebookseite fertigzustellen, um noch mehr Spender erreichen zu können. Trotzdem bleibt das Ziel das bedarfsgerechte Spenden. Ein gewisser Vorrat ist nötig, für mindestens sechs Tage sollen die Reserven reichen. Zu viel Blut ist aber auch nicht gut, denn die Konserven sind nur 42 Tage lang haltbar. Werden sie bis dahin nicht gebraucht, müssen sie entsorgt werden. Allein in Bayern werden täglich 2000 Blutkonserven benötig. Die meisten Spenden werden aber nicht, wie man vielleicht glauben mag, für Unfallopfer benötigt, sondern für Krebspatienten, da bei der Chemotherapie die körpereigene Blutbildung unterdrückt wird.

Spenden kann jeder zwischen 18 und 72 Jahren. Ältere müssen sich auf ihre Eignung überprüfen lassen, das Höchstalter für Erstspender liegt bei 68 Jahren. Zwischen zwei Spenden müssen mindestens acht Wochen liegen, damit sich der Körper erholen kann. Spender bekommen je nach Anbieter zwischen 10 und 28 Euro pro Vollblutspende.

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