Ebersberg:Begehrter Job

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Für die Nachfolge des Landrats Gottlieb Fauth sind bei der Kreis-CSU gleich mehrere Bewerber im Gespräch. Wunschkandidat Walter Brilmayer will sich bei Bürgerversammlung erklären.

Barbara Mooser

- Die Suche nach einem möglichen Nachfolger für Landrat Gottlieb Fauth scheint der Ebersberger CSU nicht allzu schwer zu fallen: Möglicherweise werden sich sogar mehrere Bewerber zur Wahl stellen. Neben Vaterstettens Bürgermeister Robert Niedergesäß, der seine Bereitschaft zur Kandidatur bereits signalisiert hat, werden gleich zwei Brilmayers als mögliche Kandidaten genannt: der Ebersberger Bürgermeister Walter Brilmayer und sein Sohn, Kreis- und Stadtrat Florian Brilmayer. Walter Brilmayer will sich bei der Ebersberger Bürgerversammlung am 28. November erklären.

An ihm hängt vieles. Denn der Ebersberger Bürgermeister hatte bereits in den vergangenen Jahren häufig Landrat Gottlieb Fauth während dessen krankheitsbedingten Ausfällen vertreten - und dabei nach Meinung vieler eine sehr gute Figur gemacht. Nun, da der Landrat sich endgültig wegen seiner fortschreitenden Erkrankung aus dem Amt zurückziehen will, wäre der 60-Jährige Brilmayer der nächstliegende Kandidat für die Nachfolge, wie CSU-Kreisvorsitzende Angelika Niebler bestätigt: "In der Regel baut man einen Kandidaten über die Jahre hinweg auf. Insofern ist klar, dass Walter Brilmayer ein Aspirant ist."

"Der Wunschkandidat der Kreistags-CSU und auch des CSU-Kreisverbands war und ist Walter Brilmayer. Auch ich halte ihn für die optimale Besetzung", unterstreicht auch Robert Niedergesäß, der nach eigenen Angaben deshalb nur dann zu einer Kandidatur bereit wäre, wenn Walter Brilmayer sich nicht bewirbt. Er selbst sei sehr gerne Bürgermeister in Vaterstetten und würde es gerne auch bleiben, so Niedergesäß. Sollte sich allerdings zeigen, dass Brilmayer nicht zur Verfügung stehe, werde er sich für das Amt bewerben.

Brilmayer selbst will sich derzeit zu dem Thema gar nicht mehr äußern. Allerdings hat der Ebersberger Bürgermeister in der Vergangenheit bisweilen durchblicken lassen, dass er inzwischen keine Ambitionen mehr zu einem Wechsel ins Landratsamt habe. Sofern er gesund bleibe, werde er die volle Amtszeit Bürgermeister in Ebersberg bleiben, hatte Brilmayer vor der Bürgermeisterwahl im Frühjahr erklärt. Trotz zweier Mitbewerber wurde er mit 65,3 Prozent der Stimmen im Amt bestätigt - eigentlich bis zum Jahr 2020.

Die Ebersberger werden daher auch die ersten sein, die offiziell bei der Bürgerversammlung über die Entscheidung Brilmayers informiert werden. "Ich finde, dass die Bürger das Wichtigste sind und das Recht darauf haben, zuerst informiert zu werden", sagt Brilmayer. Der Kreisvorsitzenden Angelika Niebler habe er allerdings seine Entscheidung bereits mitgeteilt.

Ähnlich verschwiegen wie der Vater gibt sich auch der Sohn, der auf eine Kreisvorstandssitzung der CSU am 29. November verweist. Ob er auch gegen einen parteiinternen Mitbewerber antreten würde, müsse sich erst noch entscheiden: "Das wird man ja sehen, wen es dann alles gibt. Vorher muss ich mir keine Gedanken machen." Sein möglicher Kontrahent Niedergesäß hingegen fände eine Kampfkandidatur nicht problematisch: "Eine Partei lebt ja vom Wettbewerb. Grundsätzlich ist es doch positiv, dass eine Volkspartei wie die CSU nicht händeringend nach Kandidaten suchen muss."

Kreisvorsitzende Angelika Niebler erklärte, sie sei derzeit "im Gespräch mit beiden Brilmayers und auch mit Robert Niedergesäß". Ob die K-Frage bereits innerhalb der Kreisvorstandssitzung geklärt wird oder ob der Delegiertenversammlung, die den Landratskandidaten nominiert, mehrere Bewerber zur Auswahl präsentiert werden, steht ihren Angaben nach noch nicht fest. Sie tendiere aber dazu, den Delegierten die Entscheidung zu überlassen: "Mein Wunsch wäre eine möglichst breite Einbindung der Mitglieder."

Zunächst allerdings wird das Thema in mehreren Parteigremien beraten. Die Kreistagsfraktion der CSU wird sich Ende der Woche zu einer Klausur zurückziehen und sich auch über dieses Thema austauschen. Am 29. November sei dann eine "Open-End-Sitzung" des erweiterten Kreisvorstands geplant.

© SZ vom 20.11.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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