Ebersberg:Backwaren erlaubt

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Babsi Lux, Sebastian Otter und Blandine Ehrl (von links) stellen den Jugendkulturpreis vor. (Foto: Peter Hinz-Rosin)

Das Thema des Jugendkulturpreises lautet in diesem Jahr "Glückskeks"

Noch ist keine einzige Arbeit zum Jugendkulturpreis 2015 eingereicht - und doch hat es schon "lange Diskussionen" gegeben. Bevor nämlich der Wettbewerb ausgelobt wird, muss die Jury jedes Jahr wieder entscheiden, ob und, wenn ja, welches Thema sie dem kreativen Nachwuchs stellt. "Angesichts der aktuellen Situation haben wir natürlich stark an Dinge wie Heimat, Asyl, Flucht oder Rechtsradikalismus gedacht", erklärt Babsi Lux vom Team des Alten Kinos, "aber andererseits wollen wir die Jugendlichen nicht wie in der Schule dazu zwingen, sich mit so etwas zu beschäftigen." Die Themenfindung sei eben immer eine Gratwanderung, bestätigt Buchhändler Sebastian Otter: "Ein Thema soll eine Hilfestellung sein, indem es Orientierung gibt, aber es kann natürlich auch einengend wirken." Ergebnis der Debatte war diesmal nur ein einziges Wort: Glückskeks - das gibt sofort alle möglichen Assoziationen frei und lässt doch viel Platz für Fantasie", findet Otter.

Ihm und Lux zur Seite stehen drei weitere Jurymitglieder: der Geräuschemacher Max Bauer, die Grafikerin Anne Liebegott und Andreas Mitterer, zweiter Vorsitzender des Kunstvereins. "Wir sind sehr glücklich, so ein hochkarätiges Team für den Preis gewonnen zu haben", sagt Blandine Ehrl vom Kreisjugendring (KJR), dem Veranstalter. Vor allem, weil durch diese Jury das neue Konzept, das alle kreativen Spielarten zulässt, sehr gut abgedeckt werden könne. Eingereicht werden können alle Arten der Umsetzung, Gemälde, Skulpturen, Fotos, Videos, Texte, Handarbeiten, Musikstücke oder - beim Thema Kekse - auch Backwaren. Im vergangenen Jahr gewann zum Beispiel eine ziemlich philosophische Rede zum Thema "Alle Menschen sind...", die bei der Verleihung gehalten wurde.

Teilnehmen können alle Menschen zwischen sieben und 21 Jahren, allein oder als Gruppe. "Wir haben die Altersgrenze ein wenig nach unten verschoben, um die Jüngeren nicht zu demotivieren", erklärt KJR-Geschäftsführerin Ehrl. "Außerdem war sich die Jury einig, dass man mit 27 nicht mehr jugendlich ist." Zur Teilnahme aufgerufen habe man auch die unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge, die derzeit im Landkreis leben. Der KJR nimmt alle Arbeiten in seiner Geschäftsstelle in der Bahnhofstraße 12 in Ebersberg entgegen, Abgabeschluss ist am Montag, 26. Oktober, um 18 Uhr. "Die meisten reichen wirklich am letzten Tag ein", sagt Ehrl und lacht. Als Preisgeld winken insgesamt 1000 Euro, auf wie viele Gewinner sie verteilt werden, hängt von der Zahl der Teilnehmer ab. Die Preisverleihung am Freitag, 30. Oktober, um 19 Uhr findet beim Ebersberger Kunstverein statt.

© SZ vom 07.10.2015 / abl - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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