Die Programme der Parteien im Überblick:Alle für Aßling und jeder für sich

Schulden abbauen, Schulstandort sichern, bezahlbaren Wohnraum schaffen: In vielen Bereichen ziehen die Parteien und Bündnisse an einem Strang.

Von Georg Reinthaler

Wenn die Einwohner der Gemeinde Aßling am 16. März zur Wahl gehen, kann einer von ihnen vergleichsweise entspannt bleiben: Bürgermeister Hans Fent (parteilos) ist dann als Nachfolger des verstorbenen Werner Lampl seit einem halben Jahr im Amt und sein Posten steht nicht zur Abstimmung. Daher konzentriert sich die Kommunalwahl in Aßling auf die künftige Zusammensetzung des Gemeinderats. Alle fünf bislang vertretenen Gruppierungen treten wieder an und versuchen, die Bürger für ihre Kandidaten zu begeistern. Spannend ist dabei nicht die Frage, ob sie den Wiedereinzug schaffen, sondern wie sich die Sitzverteilung von Mai an gestalten wird. Das Lager um Hans Fent, bestehend aus SPD, Grünen und Freien Wählern, hofft erstmals auf eine Mehrheit. Für die CSU hingegen geht der bei der Bürgermeisterwahl im September unterlegene und auch von der Unabhängigen Neuen Liste (UNL) unterstützte Sebastian Brilmayer als Spitzenkandidat ins Rennen.

CSU

Mit sechs Gemeinderäten ist die Aßlinger CSU derzeit die größte Fraktion. Sie stellt auch den langjährigen zweiten Bürgermeister Franz Hilger, welcher jedoch nicht mehr für den Gemeinderat kandidiert. "Unsere zentralen Ziele für Aßling sind ein ausgeglichener Haushalt, eine nachhaltige Dorfentwicklung, genügend Baugrund für einheimische Interessenten, eine gute Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr sowie der dauerhafte Erhalt des Schulstandorts", betont der Ortsvorsitzende und Gemeinderat Martin Pregler. Auch die Ausweitung der von den Eltern immer stärker nachgefragten Ganztagesbetreuung für Kinder sowie der Neubau eines Sportzentrums stehen auf der Agenda.

Freie Wähler

Die Freien Wähler Aßling stellen im aktuellen Gemeinderat zwei Vertreter. "Wir wollen zusammen mit unserem neuen Bürgermeister Hans Fent die Zukunft der Gemeinde gestalten", erklärt der Vorsitzende Hugo Kasper. Wie dies konkret aussehen soll, haben die Kandidaten eigenverantwortlich erarbeitet. Sie möchten bezahlbaren Wohnraum in bestehenden Baulücken der Siedlungen schaffen. Außerdem stehen sie für den weiteren Schuldenabbau, bekennen sich zum Schulstandort Aßling und fordern ein Verkehrskonzept für die Gemeinde. Insbesondere die Situation rund um den Bahnhof müsse verbessert werden. Darüber hinaus streben die Freien Wähler eine bürgerfreundlichere Gemeindeverwaltung an.

Grüne

Die Aßlinger Grünen möchten mindestens wieder, wie bislang, zwei Vertreter in den Gemeinderat entsenden. Vor allem mit den Themen lokale Energiewende, Verkehr und Familie wollen sie punkten. "Es geht uns um nicht weniger als ein gerechtes, modernes, offenes und umweltfreundliches Aßling", kündigt Kreisrätin und Gemeinderatskandidatin Waltraud Gruber an. Man wolle einen Verkehrsverbund mit den Nachbarkommunen erarbeiten, regionale Wirtschaftskreisläufe fördern, einen energieautarken Ort realisieren und Mehrgenerationen-Wohnprojekte initiieren. Ein wichtiges Anliegen für die Kandidaten ist die Ermöglichung eines stärkeren Engagements und Mitspracherechts der Vereine, Institutionen und der Jugend.

SPD

Auch die Aßlinger SPD hat bislang zwei Vertreter im Gemeinderat und hofft auf einen dritten Sitz nach der Wahl. Der Ortsvorsitzende Anton Spielberger möchte gemeinsam mit Grünen und Freien Wählern eine eigene Mehrheit erreichen. "Dann hätte unser Bürgermeister Hans Fent auch die politische Unterstützung, die er braucht." Für die SPD stehen das soziale Zusammenleben im Ort, der Schutz der Umwelt sowie die lokale Mobilität im Mittelpunkt. Die Kandidaten wollen sich für mehr sozialen Wohnungsbau, die Stärkung des örtlichen Gewerbes und die Förderung der Jugendpflege stark machen. Außerdem stehen sie für mehr Lärmschutz entlang der Bahnstrecke München-Rosenheim.

UNL

Vier Sitze hat die Unabhängige Neue Liste derzeit, ein weiterer soll im Idealfall hinzukommen. Trotz der Niederlage des von ihr unterstützten Bürgermeisterkandidaten Sebastian Brilmayer erklärt Sprecher und dritter Bürgermeister Ernst Sporer-Fischbacher: "Für uns ist es selbstverständlich, den neuen Rathauschef Hans Fent nach Kräften zu unterstützen. Schließlich geht es um Aßling." Die Ziele der UNL im Sinne einer parteiunabhängigen Arbeit sind die finanzielle Erneuerung des hoch belasteten Gemeindehaushalts, die Unterstützung der Vereine, ein aktiver Umweltschutz mit Ausbau erneuerbaren Energiequellen, Sanierung und Erhalt öffentlicher Gebäude und die Weiterentwicklung der kommunalen Infrastruktur.

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