Bürgermeisterkandidat Martin Riedl:Baiern, des samma mia

Bürgermeisterkandidat Martin Riedl: Martin Riedl liegt das Vereinsleben am Herzen, er hat selbst zwölf Jahre lang den Trachtenverein geleitet.

Martin Riedl liegt das Vereinsleben am Herzen, er hat selbst zwölf Jahre lang den Trachtenverein geleitet.

(Foto: Christian Endt)

Dieser Mann will neuer Bürgermeister in einer "der schönsten Gemeinden im ganzen Landkreis" Ebersberg werden.

Porträt von Barbara Mooser, Baiern

Von Nervosität keine Spur: "Ganz entspannt" sei er, sagt Martin Riedl und lacht: "Meine Frau wundert sich auch schon." Schließlich könnte es gut sein, dass sich bald einiges im Leben des 43-Jährigen verändert: Er will neuer Gemeindechef werden, bei der Nominierungsversammlung an diesem Mittwochabend bewirbt sich Riedl als Nachfolger von Josef Zistl, der aus Altersgründen sein Amt vorzeitig niederlegt. Bisher ist Riedl der einzige Bewerber; sollte sich nicht doch noch spontan ein Kandidat oder eine Kandidatin aus der Reserve wagen, spricht viel dafür, dass Riedl am 13. Mai gewählt wird und im Juni die Rathausschlüssel von Zistl übernimmt.

Bisher ist Riedl, der hauptberuflich als Handelsfachwirt bei der Raiffeisen-Volksbank Ebersberg tätig ist, bereits Zweiter Bürgermeister in Baiern. Den Job hat er übernommen, als er 2014 erstmals in den Gemeinderat eingezogen ist. Natürlich auf der Liste "Einigkeit", eine andere gibt es schließlich in Baiern nicht; dass Riedl außerdem Mitglied der CSU ist, spiele hier keine Rolle, sagt er.

Dass er auch noch Mitglied der CSU ist? Spielt keine Rolle, sagt Riedl

Auch wenn es keine Fraktionen gibt, bedeutet das aber nicht, dass sich auch immer alle gleich einig sind: "Es wird durchaus hart diskutiert und debattiert, aber immer sachlich", sagt Riedl, insgesamt sei es ein "super Gemeinderat". Wie auch überhaupt der 43-Jährige schnell ins Schwärmen kommt über seine Gemeinde, in der er aufgewachsen ist und in der er jetzt gemeinsam mit seiner Frau Angela und seinen Buben Santino, 4, und Luca, 2, lebt: "Baiern ist eine der schönsten Gemeinden im ganzen Landkreis", sagt er, die hier gepflegte Gemeinschaft sei wunderbar, sogar zwei schöne Wirtschaften gebe es als Dorfmittelpunkte, davon träumten ja andere nur noch.

Und so gibt es auch gar nicht besonders viel, das Riedl als Gemeindechef ändern würde - sieht man von den sowieso anstehenden Aufgaben ab wie den Rathausneubau oder die Sanierung der Kläranlage und des Kanalnetzes. Ansonsten liege ihm viel daran, das reiche Vereinsleben zu fördern, sagt der Bürgermeisterkandidat, immerhin engagierten sich die etwa 1450 Einwohner in 30 Vereinen und Verbänden in der Gemeinde.

Sehr viel mehr Bairer wird es nach Prognose Riedls auch in Zukunft nicht geben. Selbst wenn das oberbayerische Idyll durchaus auch Auswärtige anlockt - Zuzug in größerem Stil würde Baiern laut Riedl gar nicht verkraften. Das letzte Wohngebiet in Berganger, bei dem auch Nicht-Bairer zum Zug kamen, ist längst bezogen, nun gibt es noch Einheimischen-Bauland in Antholing, wo auch Riedl lebt. 15 Bauplätze seien das, erzählt er, das sollte dann auch eine Weile reichen.

Die Nominierungsversammlung findet an diesem Mittwoch, 7. März, 19.30 Uhr, beim Wirt in Netterndorf statt. Anschließend wird Georg Selbertinger von der Telekom über den bevorstehenden Glasfaserausbau berichten und Fragen beantworten.

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